Dienstag, 18. Juni 2013

Üben gefährdet Dilettantismus

Seit gut einem Jahr leite ich Anna im Saxophonspiel an.
Anna ist mittlerweile 13 oder so und hatte letztes Jahr gut vorgelegt.
Da hat sie innerhalb kurzer Zeit gute Fortschritte gemacht und es fing sogar schon an, nach Saxophon zu klingen.
Leider setzte gegen Ende des Jahres eine Flaute ein und seitdem geht es nicht mehr voran.

Gestern hat sie  - wie fast jeden Übungsmontag - gebeichtet, dass sie nicht geübt hat. Alternativ dazu hat sie manchmal auch "ein Mal" geübt.
Alles in allem ist es so eine Frage, ob man vorankommt, wenn man denn nicht übt.

Mich selber höre ich gebetsmühlenartig sagen, sie solle alle zwei Tage für 5-10 Minuten lange Töne spielen. Damit wäre ich schon völlig zufrieden. Dann wenn wir anfangen, klingt sie, als bliese sie auf einem Stück Toilettenpapier. Zum Ende der Stunde klingt es dann schon wieder.
Nur hält es sich leider nicht bis zum nächsten Mal.
Auch die Noten sind nach einem Jahr noch immer unsicher, bei den Griffen klappt es ganz gut.
Einfache Liedchen klappen so leidlich, aber die Melodie ist nicht immer zu erkennen.
Es klingt zusammengestückelt und unsicher.
Viel Staat ist damit aber nicht zu machen.


Für mich ist es frustrierend, weil ich wirklich Stress habe, um pünktlich beim Üben zu sein und dann zu merken, es geht nicht voran. Wofür mache ich mir dann den Stress?
Oder erwarte ich zuviel?
Es ist mir auch klar, dass ein Teenie-Mädchen neben der Schule noch andere Sachen vorhat, als Saxophon zu üben. Andererseits wollte sie es lernen. Also müsste doch ein Grundintresse da sein.
Trotzdem wird es irgendwie nichts rechtes.

Auch für sie ist es doch doof. Sie kommt nicht voran und bekommt ständig zu hören, sie solle mal üben.

Wie ist hier ein guter Ausweg aus dem Dilemma?

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