Freitag, 22. März 2013

Wir müssen kommunizieren!

Einer der unseligsten Anglizismen der letzten Jahre ist "kommunizieren"!
Nicht das Wort an sich ist schlecht, nur die Art und Weise, wie es verwendet wird!
"Das müssen wir gegenüber den Kunden kommunizieren!"
"Das habe ich so kommuniziert!"

Der Rufer in der Wüste steht auf verlorenem Posten. Nach der neudeutschen Art zu sprechen kann er auf seinem Sandhügel stehen und kommuniziert.
Egal ob ihm jemand zuhört oder nicht.
Denn kommunizieren tut man miteinander.
Wobei es kürzer ist, wenn man miteinander "spricht".
Silbenvergleich: "kommunizieren" hat fünf - "spricht" hat eine.
Ein Beitrag zu gutem Deutsch ist die Verwendung von kurzen und treffenen Wörtern.

Auslöser dieses Beitrags war diese Seite von GMX (Ich hoffe, der Link funktioniert!)
Falls nicht, wiederhole ich, was dort verbrochen wurde:
"Tina Turner lernt jetzt Deutsch
Die Wahl-Schweizerin will sich mit den Einheimischen kommunizieren"

Ich lass das jetzt unkommentiert stehen - dieser Schwachsinn kommuniziert für sich.

2 Kommentare:

  1. Schrecklich - vor allem da es, wie so oft, gar kein 'richtiger' Anglizismus ist. "We have to communicate that to our customers" ist auch im Englischen falsch.
    Allerdings wirft es ein akkurates Licht auf die Dienstleistungsgesellschaft - die Grammatik hinkt etwas hinterher, hat sich aber einfach dem echten Leben angepasst: Es wird einfach nicht mehr kommuniziert, nichtmal mehr mit Kunden. Die Unternehmen haben keine Ohren mehr, nur noch Münder - und die sogenannte Kommunikation läuft tatsächlich nur noch in eine Richtung ab...

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  2. Wie so viele Webseiten, Zeitungen, Sender und auch Menschen.
    Es geht nur noch ein Schwall von Informationen, die niemanden interessieren "raus".
    Rückmeldungen kommen gar nicht mehr an.

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