Montag, 19. Januar 2015

Besser nicht bei Aldi...

Veganer sind  - so scheint es mir manchmal - ein seltsames Volk.

Da gibt es Diskussionen darüber, ob Bier vegan (genug) sei, ob die Deichmannschuhe mit veganem Kleber geklebt werden und ob man vegane Produkte kaufen dürfe, die in Betrieben hergestellt wurden, die auch nicht vegane Dinge produzieren.

In einem gewissen Maße kann ich es nachvollziehen, denn man möchte seine Ideale ja nicht bei jeder Gelegenheit verraten und verkaufen.

Doch manches finde ich etwas ... seltsam.

So gibt es Hinweise auf manchen Lebensmitteln, dass "Spuren von ... enthalten" sein können.
Das fängt bei Getreide und Nüssen an und hört bei Milch und Ei noch nicht auf.
Warum steht das da?
Mit Sicherheit bedeutet es nicht, wie schmutzig dieses Unternehmen ist, wenn die nicht das eine vom anderen trennen können.
Lediglich vorsichtshalber müssen Allergiker darauf hingewiesen werden, dass eine Kontaminierung nicht ausgeschlossen werden kann.
Denn die Lieferkette ist lang und nur das wenigste liegt in der Hand der Produzenten.
Doch in Veganer-Diskussionen kann man gerne mal wieder lesen, dass man solche Sachen besser nicht gekauft werden sollten, damit diese Firmen, die beides verarbeiten nicht unterstützt werden.

Auf einer anderen Veganer-Site habe ich gelesen, wie wichtig den Veganeren die Parternwahl ist und dass schon der Gedanke daran, einen Fleischesser zu küssen Ekel hervorruft (von mehr reden wir besser gar nicht), selbst den eigenen Kühlschrank mit Fleisch zu kontaminieren ist schon ein Graus.
Zu guter Letzt klang sehr stark an, dass Veganer ja Menschen mit einer deutlich höheren Ethik und Moral als andere seien. 

Da frage ich mich doch ganz spontan (und weil ich gerade Tofu bei Aldi gesehen habe), wo die Herrschafften Veganer denn einkaufen.
Doch wohl nicht im Discounter - denn dort lag das Tofu zwischen Wurst und Schinken. Bestimmt gibt es in großen Städten Läden, die nur vegane Sachen anbieten. Doch jenseits der Metropolen - müssen Veganer da verhungern? Oder schrauben die da ihre Ethik etwas herab?
Sind die Veganer-Läden doch wohl hoffentlich nicht von Fleischessern gebaut worden - wäre ja zu eklig!
Davon, dass auch bei Öko-Landwirtschaft Tiere sterben, wird nie etwas gesprochen.

Vielleicht liegt es daran, dass Veganer oft (nicht immer) im städtischen Raum zu finden sind und einer eher jungen Generation angehören.

Wer selber einen Garten hat, weiß, wie vegan Gemüse halt sein kann, oder auch nicht...
Wir hatten früher Grünkohl im Garten und mussten Tag für Tag Raupen absammeln, die anschließend in der Toilette "entsorgt" wurden.
Der Grünkohl war also nicht vegan, denn Tiere (das sind Raupen ohne Zweifel) mussten dafür leiden und sterben. Die vegane Alternative wäre gewesen, keinen Grünkohl zu essen, denn die Raupen hätten alles ratzekahl abgefressen.
Also müsste Grünkohl von der veganen Liste gestrichen werden, denn mir kann keiner erzählen, dass Raupen an veganem Kohl nicht nagen...

Das lässt sich mit beliebigen Lebensmitteln durchexerzieren.
Daher finde ich das, was einige Veganer von sich geben, etwas albern.


Grundsätzlich gilt aber: Der übermäßige Fleischkonsum schadet Mensch und Umwelt.
Daher: Esst deutlich weniger Tier!

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