Donnerstag, 5. Februar 2015

Alles so schön weiß hier 3

In "Indoor Spielplätzen" kann man oft auch Kindergeburtstage feiern.
Da wird dann im gastronomischen Teil ein Tisch (Zeltfestgarnitur) gedeckt, es gibt Papptellerchen, Plastikbecher und Luftschlangen, jedes Kind bekommt ein kleines Plastikgeschenkchen und die Eltern bringen den Kuchen selber mit.
Getränke werden bezahlt und irgendwas zu essen muss bestimmt auch noch gekauft werden.

Es ist nicht jedermanns Sache, einen Kindergeburtstag auszurichten, von daher ist diese Möglichkeit bestimmt eine tolle Lösung und die Kinder haben viel Spaß beim Toben und Tollen.

Was ich schade fand, vielleicht auch merkwürdig und für mich befremdlich waren die gekauften Kuchen.
Es waren fast ausnahmslos Tiefkühltorten mitgebracht worden.
Zwei Familien hatten selbstgebackenes dabei. Davon war eines eine Schickimickitorte, die eher nicht lecker aussah und das andere war ein Kuchen in einer Weißblech-Springform - das erschien mir noch am symphatischsten.
Nicht, dass ich die 8 oder 9 Geburtstagstische beobachtet hätte, aber es war doch so, dass ich einige im Blick hatte und an anderen halt vorbeigelaufen bin.
Bei einem Tisch war deutlich zu sehen, wie wenig Esskultur und Benimm in manchen Familien zu finden ist; der Boden war mit Servietten, Pommes, Besteck und Essensresten übersät.
Wie es wohl bei denen daheim aussieht?
Vor allem - welche Essgewohnheiten werden die Kinder später mitnehmen, wenn sie ausziehen und selber eine Familie gründen?

Wo die Kultur abhanden kommt, geht die Kultur auch gleich für die Folgegeneration verloren. Sollte dies bei der allgemeinen Bildung von Kindern und Jugendlichen mehr berücksichtigt werden?

Egal wo ich hinkomme, es warten immer offene Fragen auf mich.

2 Kommentare:

  1. Mhmm. Ich verstehe ein wenig den Gedanken eines gekauften Kuchens. Vor allem nach einer vollen Arbeitswoche. Da bin ich ehrlich gesagt auch manchmal lieber faul und kaufe einen Kuchen als Mitbringsel, anstatt an meinem freien Tag auch noch in der Küche zu stehen. ;) Ist halt alles auch eine Frage von Zeit.

    Aber ich verstehe, was du meinst: Essen und Konsum sollte nicht irgendwas zwischen Tür und Angel sein, irgendwas, was mit Plastik, Zucker und Husch-Husch zu tun hat - sondern mit Genuss. Und der braucht seine Zeit, sowohl in der Vorbereitung, als auch beim Verzehr.

    Liebe Grüße zu dir,
    Sarah Maria

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  2. Wenn wir Besuch haben, gibt es neben selbstgebackenem auch etwas gekauftes.
    Speziell für Zitronenrolle stelle ich mich nicht in die Küche.
    Und auch "Kindertorten" kommen mal auf den Tisch, weil die "immer gehen" und Kinderherzen nicht immer für das schlagen, was Erwachsene erkoren haben.

    Doch dann ist es nur ein Teil des Ganzen, während der größte Teil selbstgemacht ist. Die Zubereitung von Speisen sollte stets mit einer gewissen Hingabe und Liebe erfolgen - wenn im Alltag auch die Routine vorherrscht, sollten die besonderen Sachen von der Alltagsroutine profitieren, so dass man sich den "Einzelstücken" mit besonderer Hingabe widmen kann.

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