Montag, 30. November 2015

Hallo, mein Name ist Bibi-Girl

Wo ich länger darüber nachdenke, weiß ich gar nicht, ob die Puppe wirklich "Bibi-Girl" hieß - aber es war und ist ein Name, der in diese Richtung geht. 

Es ist die Puppe, mit der die grauen Männer Momo "ruhigstellen" wollten und ihr nicht nur diese schenkten, sondern auch Zubehör, Freundinnen von Bibi-Girl und noch mehr Zubehör.

Aber Momo konnte mit dieser Puppe gar nicht spielen.
Schließlich konnte sie nicht mehr sagen als ihren Namen, dass sie gerne spielen möchte und mehr Sachen haben möchte.

Wie sehr Michael Ende doch den Wahnsinn der heutigen Zeit vorhergesehen hat: Kinder, die nur noch "spielen" können, wenn sie animiert werden.
Gab es doch Zeiten, da genügte ein Puppenkopf und ein aus alten Lumpen zusammengeflickter Körper, dem ein Kleidchen übergezogen war.
Mädchen konnten damit "feine Dame beim Kaffeetrinken" spielen, oder "(Vater,) Mutter, Kind", oder Schule, oder Erziehungsmethoden, oder Weltenentdecker, oder Superhelden, oder auch einfach nur mit der Puppe die Sorgen und Freuden eines Kinderdaseins besprechen.

Mit sprechenden und vernetzen Puppen (allen voran Barbie) soll das Kind heute ein besseres Spielerlebnis haben.
Die Puppe antwortet auf das, was das Kind sagt.
Wo ist der Fortschritt? Puppen und Stofftiere haben immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Allerdings waren ihre Antworten oft Reflektionen des Kindes selber, Reflektionen ihrer Persönlichkeit und ihrer Umwelt.

Seltsamerweise haben viele Puppen und Kuscheltiere aus Kindertagen ihren Weg ins Erwachsenenleben gefunden.
Werden gepflegt, gestopft, gewaschen, repariert und haben einen Platz auf dem Sofa gefunden, manche noch immer im Bett und einige sind zwischenzeitlich in den Besitz von Kindern oder Enkeln gewechselt.

Ob das mit den sprechenden Elektro-Zombies auch funktionieren wird?

Nur zum Schluss - was macht ein Spielwarenhersteller mit aufgezeichneten Kindergesprächen?
Nichts - ganz klar. Er verwahrt sie uneingennützig und stellt sie regelmäßig den Eltern zur Verfügung.
Wobei ich einsehe, wie reizvoll es für Eltern ist, manchmal Mäuschen zu spielen, wenn die Kinder unter sich sind - doch wo bleibt dann noch Raum für Kindergeheimnisse? Wo doch das Leben der Kleinen schon von Geburt an durch Handykameras dokumentiert und veröffentlicht wird?

Ich mag ja ein Bedenkenträger und Meckerpott sein - aber mir scheint, dass viele Menschen nur ungenügend über die Konsequenzen ihres Handelns nachdenken und ihren gesunden Menschenverstand bei Ebay versteigert haben.

Donnerstag, 26. November 2015

Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen...

... mit 40 km/h.

Kein Wunder, es war spiegelblank auf der Straße.
Ich bin da nicht so empfindlich, aber wenn der Wagen auf gerader Strecke anfängt ein Eigenleben zu entwickeln, fahre sogar ich langsamer.

Das Mädchen im Hutschelfutschel habe ich dann doch überholt. Sie sah nicht sehr glücklich aus. Vielleicht ihre erste Fahrt auf glatter Fahrbahn.

Wenn ich daran denke, dass Yolande bald fahren wird - mir wird dann doch etwas komisch dabei.

Montag, 23. November 2015

Schneefee

Victor hat sich beschwert.
Der November war zu warm und er wartet auf Schnee.
"Dieses Jahr schneit es nicht mehr!", sagte er beim Frühstück.
Bea hielt dagegen und bot eine Wette an; wenn es dieses Jahr (bis incl. 31.12 um 23.59 Uhr) schneit, muss Victor einen gemütlichen Vorlesenachmittag organisieren: Termin planen, Naschkram kaufen und Geschichte aussuchen.
Schneit es nicht, ist Bea "dran".

Victor willigte ein.

Zwei Stunden später schneite es.

Manchmal ist mir diese Frau unheimlich.

Freitag, 20. November 2015

In den eigenen Schuhen...

Mein Altsaxophon hat Anna, weil die Gurke vom Musikzug derart mistig ist, dass es eine Zumutung ist, darauf zu spielen.
Mittelfristig soll sie auf Tenor umsteigen, aber bis dahin muss sie noch ein wenig sicherer werden und da ich zwei Annas unterrichte, ist es einfacher, wenn wir alle Instrumente einer Stimmung spielen.

Auf der anderen Seite bedeutet es, dass ich kein Alto mehr habe und wenn ich eine s brauche, muss ich es entweder bei Anna "ausborgen" - was mit Fahrerei und Aufwand verbunden ist oder ich muss Yolandes Sax nehmen.

So geschehen auf dem letzten Konzert.
Bei einem Lied werde ich gebeten, Alto zu spielen, umd die eigentliche Altospielerin zu unterstützen.
Jetzt also mit Yolandes wunderhübschem Buffet Crampon-Altsaxophon.

Dummerweise kann ich auf dem nicht so gut spielen.
Oder ihr Sax verträgt sich nicht mit meinem Mundstück.
Oder ich bin es gewohnt, auf dem ollen Amati-Alt richtig Druck zu machen, weil es ein "hard blowing sax" ist, daher puste ich zuviel Luft durch das eher leicht ansprechende Buffet.
Oder, oder, oder...

Auf jeden Fall habe ich Probleme gehabt, einige Töne so zu spielen, wie ich sie hätte haben wollen, ganz zu schweigen davon, dass die Ergonomie meines Saxophons doch anders ist, als die einer modernen Selmer-Kopie, irgendwie passt das alles nicht so recht zu mir.
Das ist so, als sollte man plötzlich in den Schuhen von jemand anderem laufen oder mit einem englischen Auto fahren.

Vielleicht muss ich Anna noch etwas mehr antreiben, damit ich mein Alto bald wiederhabe...

Donnerstag, 19. November 2015

It's Misty Outside!

Natürlich ist es gar nicht "misty" (=nebelig).
Aber es ist Mistwetter - es stürmt, es regnet, es hagelt, es gewittert.
Etwa in der Reihenfolge, teils mit Überschneidungen oder auch alles zugleich.

Dass es "misty outside" ist, haben mir übrigens weder Yolande noch Victor abgenommen. Yolande rollte nur mit den Augen, Victor hat mich ganz trocken korrigiert.

Mittwoch, 18. November 2015

Fronkreisch!!

Nach den Ereignissen in Paris fällt es sogar mir schwer, mit dem üblichen sinnfreien Geblödel, das ich sonst so fabriziere weiterzumachen.

Ist mir irgendwie so gar nicht nach.

Andererseits schon - schließlich fehlt mir die Zeit für sinnvolle Beiträge, die auch etwas Tiefsinn haben und nicht nur so dahingeschludert sind.

Wenn ich darüber nachdenke, das wir viele, viele Muslime in Deutschland leben haben und der Koran anscheinend nicht nur Frieden predigt, wäre es vielleicht doch einen Gedanken mehr wert, über einen verbindlichen Koranunterricht für Schüler muslimischen Glaubens nachzudenken.
Einen, der von Imanen durchgeführt wird und der die verschiedenen Glaubensrichtungen ohne Bewertung erklärt und ihre Gemeinsamkeiten und Besonderheiten darlegt.
Da am Koran nichts kritisiert werden darf, ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Schrift sehr schwierig. Da muss ein Weg gefunden werden, wie jungen Menschen auf ihrer schriftlichen Glaubensgrundlage dennoch eine Möglichkeit gegeben wird, religiöse Aussagen verschiedener Coleur zu betrachten und zu bewerten.
Ziel muss es sein, der Radikalisierung entgegenzuwirken, indem die Jugendlichen selber denken und auch kritisch hinterfragen dürfen.

Bedenken wir, dass auch die Aufklärung im "christlichen Abendland" noch lange nicht am Ziel ist.

Donnerstag, 12. November 2015

Aus die Maus!

oder: Alle Jahre wieder!
oder: Mausefallen für Tierfreunde

Sie sind wieder da!
Mäuse auf dem Dachboden oder besser gesagt, in der Zwischendecke.
Wieviel Lärm die kleinen Biester machen, glaubt man nur, wenn man es selber gehört hat.

Also wurden am Sonnabend die Mausefallen wieder rausgekramt und um halbtote Mäuse zu vermeiden habe ich mir etwas nettes ausgedacht.

Zwei Bretter (ich habe ein sowieso schon "versautes" Stück Profilbrett genommen) mit ca. 20 cm Länge mit einem Dach versehen - so entsteht ein Tunnel in dem die Mausefalle zwar eng, aber ohne Beeinträchtigung der Zuschnappfunktion stehen kann. Damit die Maus wirklich nur von der "richtigen Seite" hineinlaufen kann, wird ein Ende verschlossen.

Warum der Aufwand?
Jetzt ist der Todeskandidat gezwungen auf geradem Wege auf die Falle zuzulaufen und das Ergebnis ist (wenn die Falle auslöst) ein sauberer Genickbruch und ein sofortiger Tod.

Warum das tierfreundlich ist?
Wer schon einmal eine Maus in einer Falle gesehen hat, die schräge reingelaufen ist, oder gar über das falsche Ende rübergeklettert ist, weiß es schon.
Eine Maus mit zerschmetterter Schulter oder eingeklemmtem Hinterteil oder sonstwie lebend in einer erbarmungslosen Falle steckend, ist Tierquälerei.
Es nützt auch nichts, die wieder freizulassen - die verrecken elendig.
Also muss man die selber totmachen - macht zumindest mir keinen Spaß, aber das Leiden muss beendet werden.

Warum nicht lebend fangen?
Eine Lebendfalle sollte alle zwei Stunden kontrolliert werden, damit das Tier nicht verhungert oder verdurstet. Das kann ich nicht leisten - weder tags- noch nachtsüber.
Somit wären wir wieder bei der Tierquälerei.

Übrigens hatted die Maus und ich wirklich Glück.
Sie ist kurz uns schmerzlos wie geplant erlegt worden und es scheint wirklich nur eine einzelne Maus gewesen zu sein.
Nächtens ist es wieder ruhig und die anderen Fallen wurden nicht angegangen.

Hoffen wir mal für die Mäusewelt, das keine andere den geheimen Eingang zu unserem Dachboden findet!

Mittwoch, 11. November 2015

Wie immer!

Der DFB-Kasper hat seinen Hut genommen - endlich möchte man sagen. Denn anscheinend hatte er den ja nie dabei.
Gleichzeitig hat er die "politische Verantwortung übernommen".
Auf Deutsch heißt das so: Jahrelang Geld eingestrichen, den Hals nicht vollbekommen, den Karren in den Dreck gefahren und als alles auffliegt, zurücktreten und anderen die Drecksarbeit überlassen, alles wieder in Ordnung zu bringen.

Dienstag, 10. November 2015

Verraucht!!

Es gibt wirklich schöne Beiträge, die ich nicht mehr schreiben konnte.
So wollte ich heute Nachmittag unter der Überschrift "Helmut Schmidt ist tot" bitterböse aufdecken, dass Horden von Schreiberlingen schon einen fertigen Nachruf in der Schublade liegen haben und nur noch darauf warten, dass er seinen letzten Atemzug tut, um dann als rufen zu können: Schon fertig!

Leider hat er mir diese Pointe etwas verdorben.
Ob ich ihm böse bin?
Nein, ganz sicher nicht.
Ich werde ihn vermissen, ganz ehrlich - er ist einer der letzten großen Politiker und steht für eine Zeit, in der Politik noch "gestalten" hieß und nicht "sich vier Jahre bis zur nächsten Wahl durchmogeln!".

Ruhe in Frieden.

Samstag, 7. November 2015

Verräterisch

Wie verräterisch doch "Neudeutsch" ist.

Auf GMX steht die Schlagzeile "Sie battlen um die "Voice"-Krone".
Abgesehen davon, dass es immer etwas schräg ist, englische Verben deutsch zu beugen, wird das wahre Ausmaß klar, wenn man diesen Satz laut vorliest:
"Sie betteln um die Veußkrone" - was auch immer eine "Veußkrone" sein soll - schließlich gibt es in der Sendung gar keine Krone - weiß aber anscheinend keiner der Kandidaten, darum betteln sie auch darum, selbige zu bekommen.

Bei uns sitzen Bettler auf der Straße, was an sich schon schlimm genug ist.
Aber öffentlich im Fehrnsehen um eine nichtvorhandene Krone zu betteln -
deutsche Unterhaltung, wie tief bis Du gesunken????

Donnerstag, 5. November 2015

Milchmädchen, ahoi!

Wir leben zu viert in einer Handvoll Räume.
Unser Geld reicht gerade so vom 1. bis zum 31.

Jetzt kommen vier weitere dazu, die mit uns in unseren paar Räumen untergrbracht sein wollen, aber es gibt kein Geld draufzu - allerdings müssen wir für Wasser, Speise und Trank für alle (mittlerweile acht Menschen) aufkommen.

Mal kurz überlegt: Geht das gut?
Nein!
Warum nicht?
Weil es kurzfristig nicht mehr genug zu essen gibt und Strom und Wasser gesperrt werden, weil nicht mehr gezahlt wird, gibt es ein großes Hallo.
Jedes Milchmädchen könnte diese Rechnung nachvollziehen.


Warum überrascht und die Zeitung dann mit dieser Schlagzeile:
"Flüchtlinge belasten kommunale Haushalte"

???

Das ist doch jedem klar - vom Bund kommt nicht mehr Geld und die Kommunen sind seit Jahren an der Grenzen zum Bankrott.
Aber etwas sinnvolles passieren tut nicht.
Nur die eherne Parole: "WIR SCHAFFEN DAS!" hallt über unseren Köpfen.
Immerhin haben es auch geschafft, "blühende Landschaften im Osten" hin zubekommen.
Es fehlt ein Konzept, es fehlt Geld, es fehlt Perspektive.

Das sieht jeder, ob er nun hilft oder nicht - doch warum darf es nicht auch ganz klar so benannt werden?

Dienstag, 3. November 2015

Die Zombies kommen!

Am Wochenende von Halloween (mistiger Ami-Kram! - feiern wir demnächst auch noch Independence Day??) waren wir in Stuttgart um Freunde zu besuchen.
Beim Bummel duch die Einkaufsstraße kam auf einmal eine Horde grölender und taumelnder Untoter auf uns zu.
Es war ein "Zombiewalk" - eine (ebenfalls) aus Nordamerika importierte Idee.
Die Kostüme reichten von "wirklich gut gemacht" bis hin zu "netter Versuch".
Als Eltern finde ich es allerdings doof, diese Rotte durch die Straßen ziehen zu lassen, denn auch Kinder, die deutlich jünger als Victor sind, waren noch zugegen. Da werden einige Familien unruhige Nächte verbracht haben.
Muss das sein?

Das war nun meine persönliche Empfindsamkeit, die (ich nehme an, überwiegend jugendlichen) Teilnehmer machen, sich wohl keine Gedanken drum und haben hauptsächlich ihren (persönlichen) Spaß im Sinn.

Damit komme ich dann auch schon zum zweiten Punkt:
Was soll das eigentlich?
Wikipedia war da nur wenig aufschlussreich.
Es steht keine politische, weltanschauliche oder moralische Einstellung dahinter.
Es geht nicht um Frieden, Gerechtigkeit oder soziale Ausgewogenheit.
Es hat nichts mit unserer Kultur, Sprache oder Musik zu tun.
Also noch einmal: Warum?

Ich bin gar nicht gegen Dinge, die unsinnig sind. Aktionen, die unpolitisch sind und nur der Unterhaltung dienen. Auch wenn etwas zur persönlichen oder gemeinschaftlichen Zerstreuung getan wird - bitte, gerne.

Doch einen Zombiewalk mit hundert oder mehr Teilnehmern zu organisieren - der ja auch in anderen Städten stattfindet - bitte erklärt es mir, was das soll.
Ich bin wohl zu alt, um es ohne Unterstützung zu verstehen.
Erklärt es mir so, als sei ich fünf Jahre alt - dann kann ich es vielleicht begreifen.

Montag, 2. November 2015

Fast schon unheimlich!

Schreibe ich nicht gerade noch, dass meine Besuchszahlen im Keller sind?
Da kommt Allerseelen und schon stehen an einem einzigen Tag 40 Zugriffe in der Statistik.
Wieder fällt kein Beitrag besonders auf, also muss eine Suchmaschine einmal hier und da gesucht haben, um etwas belastendes zu finden.

Fallen Euch auch sondersame Zugriffsspitzen auf?