Dienstag, 5. März 2019

Auf, auf in die Bütt!

Eine Frau, ein Mann und eine Person, die sich geschlechtlich keiner Gruppe eindeutig zugehörig fühlt und/oder eine sexuelle Orientierung hat, die hier nicht weiter spezifiziert wird, machen einen Spaziergang. Dabei nehmen sie eine Herde Nutzvieh wahr, die geschlechtlich nicht näher spezifiziert werden muss.
Es kommuniziert eine der drei Personen zu den anderen beiden Personen: „Es ist doch wirklich unfair, diese Nutztiere, die geschlechtlich nicht näher spezifiziert werden müssen, dürfen den ganzen Tag Gras konsumieren, aber mir wurde durch die Justiz deswegen eine Strafe auferlegt.“

Wie schön! Ein Witz, politisch korrekt ausgedrückt.
Es sind alle Geschlechtergruppen und sexuelle Neigungen berücksichtigt, es wurden keine möglicherweise diskriminierende Tiernamen verwendet, auch
die Geschlechtlichkeit der Tiere, die für diesen Witz ja völlig irrelevant ist, wurde bewusst ausgespart.
Mit „Justiz“ wurden die verantwortlichen Menschen bis zur Unkenntlichkeit abstrahiert, da weder Richter, noch Richterinnen, noch Richter, die sich eher als Richterin fühlen oder Richterinnen, die sich eher als Richter fühlen, noch Personen, die zwar das Amt eines Richters oder einer Richterin ausüben, sich aber keinem Geschlecht eindeutig zuordnen möchten, können oder wollen, vor, es kommen auch keine Anwältinnen, noch Anwälte, noch Anwältinnen, die sich eher als Anwalt fühlen oder Anwälte, die sich eher als Anwältin fühlen, noch Personen, die zwar den Beruf eines Anwalts oder einer Anwältin ausüben, sich aber keinem Geschlecht eindeutig zuordnen möchten, können oder wollen, vor, ebenso wurde auf die Erwähnung von Polizistinnen oder Polizisten, bzw. Polizistinnen, die sich eher als Polizist fühlen oder Polizisten, die sich eher als Polizist fühlen, oder Personen, die zwar den Beruf eines Polizisten oder einer Polizistin ausüben, sich aber keinem Geschlecht eindeutig zuordnen möchten, können oder wollen, verzichtet.
Ferner schließen wir nicht nur alle o.g. Gruppen ein, sondern möchten auch ausdrücklich die beteiligten Gerichtsdiener und Gerichtsdienerinnen, sowie die Gerichtsdiener, die sich eher als Gerichtsdienerin fühlen oder Gerichtsdienerinnen, die sich eher als Gerichtsdiener fühlen und alle Personen, die zwar das Amt einer Gerichtsdienerin oder eines Gerichtsdieners ausüben, sich aber keinem Geschlecht eindeutig zuordnen möchten, können oder wollen, inkludiert wissen.

Der ganze Witz an dieser Sache ist ja, dass die nicht näher spezifizierte Person (wobei ich mir nicht sicher bin, ob „die Person“ dem Mann in dieser Geschichte gerecht wird, weil „Person“ ja nun mal grammatisch dem weiblichen Geschlecht zugerechnet wird, während „der Mann“, sowohl grammatisch, als auch geschlechtlich dem männlichen Geschlecht zugerechnet wird, das ist also eigentlich gar nicht richtig, schließlich müssen ja auch alle Beschreibungen mit grammatisch männlichem Geschlecht zusätzlich, nach Bedarf oder unbedingt mit dem grammatisch weiblichen Geschlecht aufgeführt werden, also sollte es dringend eine grammatisch männliche Formen von „Person“ geben) sich des Neusprechbegriffs „konsumieren“ bedient.
Konsumieren kann und muss man ja heute alles. Medien werden konsumiert, ebenso wie Drogen oder Lebensmittel,
Dabei stehe „konsumieren“ einmal für Sehen und Hören, das nächste Mal für Rauchen, Schlucken, Spritzen, Schnupfen oder Schnüffeln, und schließlich auch für essen und trinken. Während das geschlechtlich nicht näher spezifizierte Klauenvieh (ist vielleicht noch deutlich weniger diskriminierend, als „Nutzvieh“), das Gras isst (konsumiert), hat jene nicht näher spezifizierte Person „Gras“ geraucht (konsumiert) hat.
Wobei das eine mal mit „Gras“ das züchterisch oder genetisch auf Höchstleistung getrimmte Weidegewächs gemeint ist, das andere Mal ein Rauschmittel mit schwankenden Inhalten an toxisch wirkenden Stoffen.

Daraus erklärt sich wie von selbst, das Witze dann witzig sind, wenn sie unklare Begriffe oder Zusammenhänge vermengen oder Missverständnisse pointiert darstellen und dann zu einem unvermuteten Schluss kommen.
Politisch korrekt sind Witze dann, wenn sie auf die Diskriminierung von Minderheiten verzichten, keinen Spott gegenüber dieser Gruppen enthalten und sich einer korrekten Sprachen bedienen, in denen Unklarheiten oder Missverständnisse nicht vorkommen.
Um es kurz zu sagen: Politisch korrekte Witze sind nicht witzig.
Es fehlt ihnen an allem, was einen Witz ausmacht.

Dagegen beschweren wir uns darüber, dass unsere Politiker humorlos sind, sich in inhaltsleerem, gegendertem Geschwafel ergehen, was immer so allgemein klingt, dass sie besser nichts sagen würden. Viele Worte über nichts.

Wenn jemand dagegen einen „unpassenden Witz“ macht, und sei es im Karneval in der Bütt – dann wird der Shitstorm folgen, ebenso wie die gebetsmühlenartige Forderung nach einer Entschuldigung. Je kleiner die Minderheit, je randiger die Gruppe, desto größer das Geschrei.

In diesem Sinne: Frau Kramp-Karrenbauer – zurück in die Bütt und teilen Sie bitte nochmal aus. Gegen rechts, links, Mitte, Gender, Behinderte, Schwarz, Moslems, Christen und alle die sich an *innen, Innen und allen Arten von Sprachwahnsinn berauschen.




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