Vor einiger Zeit habe ich darüber berichtet, dass unser Musikzug billige Saxophone gekauft hat und versprach darüber noch etwas zu schreiben.
Wer im Netz ein wenig gräbt, findet einiges zu günstigen Saxophonen aus China - sowohl positives als auch negatives.
Jetzt folgt die nächste unnötige Bewertung; aufgrund meines profunden Halbwissens natürlich völlig subjektiv und völlig überflüssig :-)
Vielleicht eines vorweg, damit eine kleine Grundlage da ist, um meine (und andere) Bewertung zu verstehen:
Das Saxophon ist ein Instrument mit vielen Klappen, Stangen und Schrauben.
Im Prinzip greift es sich erstmal wie eine deutsche Blockflöte, größere Hände sind eigentlich auch nicht nötig.
Allerdings muss das Klappenwerk und die Verbindung zwischen verschiedenen Klappen gut eingestellt sein, weil sonst manche Töne nicht richtig klingen; also zu hoch oder zu tief sind (das heißt dann "falsch intoniert").
Zudem liegt es an der Bauform des Instruments, dass einige Töne dazu neigen falsch zu intonieren und der Musikant muss das ausgleichen.
Gute Instrumente, wie z.B. von Yamaha oder Yanagisava intonieren sehr gut, aber andere Fabrikate können so richtig schlimm daneben liegen und selbst Profis können auf solchen Gurken nur mit Mühe ordenlich spielen.
Abschließend noch angemerkt, während bei der Flöte die Fingerkuppen die Tonlöcher dichtdrücken, verschließen beim Saxophon Lederpolster die Löcher - liegen diese Polster nicht gut auf, kann ein Instrument unspielbar sein, weil sich die Luft den kürzesten Weg sucht und einfach an ungewünschter Stelle entweicht.
Nun noch zur Fertigung in China.
Ein duales Ausbildungssystem wie wir es kennen, gibt es dort nicht, soweit ich weiß. In vielen Fabriken werden Arbeiter angelernt und machen dann ihren "Job". Oft auch ohne zu verstehen, was und warum sie es tun.
Nach dem Chinesischen Neujahrsfest kehren viele Arbeiter gar nicht an ihren alten Arbeitsplatz zurück sondern suchen sich andere Arbeit, da das neue Jahr auch gerne als persönlicher Neuanfang gesehen wird.
Daraus ergibt sich keine beständige Belegschaft und es ist schwierig, die Arbeiter "nachhaltig" zu schulen, damit eine gleichbleibende Qualität geliefert werden kann.
So erklären sich Bewertungen, bei denen Saxophone, die unter einem "Marken"-Namen verkauft werden, völlig unterschiedliche Bewertungen erhalten - ein Instrument wurde vielleicht von gut eingearbeitete Leuten gebaut, ein anderes jedoch von Neulingen, die ihre ersten Montageversuche machten.
Auch die filigrane Einstellung der Instrumente fällt unterschiedlich aus; je nachdem wer das gemacht hat - siehe oben.
Selbst teuerste Markeninstrumente sind nur nach fachkundiger Einstellung spielba. Diese wird allerdings in der Regel vom Hersteller selbst gemacht - somit sind diese Instrumtene "out of the box" und ganz ohne Nacharbeit spielbar.
Doch eine schiefe Klappe oder ein undichtes Polster vergällt den Spielspaß bei jedem Saxophon, egal ob für 200 EUR von E-Bay oder für 5000 EUR vom High-End-Anbieter.
Um diesen vielen Variablen noch die Krone aufzusetzen, fange ich jetzt an, über das Zubehör zu schwadronieren.
Wirklich wichtig - mindestens genauso wichtig wie das Horn an sich, ist das Mundstück.
So, wie ein Porsche auf Rädern für einen 2CV (Ente) nicht ordentlich fahren kann, gibt es Mundstücke, auf denen man entweder nicht schön spielen kann (weil billigbillig) oder die einfach nicht zum Instrument (und/oder zum Spieler) passen. Ein günstiges Horn und ein passendes Mundstück ist eine bessere Kombination, als ein Profi-Sax und ein 08/15 Mundstück aus der Grabbelkiste.
Nachdem wir das alles jetzt wissen, zurück zu den beiden Startones aus dem Hause Thomann.
Thomann wirbt mit Qualität zu kleinem Preis und tatsächlich waren beide Saxophone gundsätzlich in Ordnung.
Ich habe das Alto sowohl mit dem beigelegten Billig-Zubehör-Mundstück, als auch mit meinem "normalen" Mundstück angespielt.
Es sprach tadellos von unten bis oben an und auch die Intonation war vernünftig (alle Töne stimmten, bzw. waren in einem Bereich, den man akzeptieren kann).
Die Federn, die fürs Klappenöffnen und -schließen zuständig sind, waren recht straff eingestellt. Man muss also schon beherzt zugreifen - besser, als wenn man keinen Widerstand spürt und kein Gefühl dafür bekommt, ob man eine Klappe wirklich "auf" oder schon "halb geschlossen" hat. Denn auch das beeinflusst den Ton.
Das Tenor habe ich nur mit dem beigelegten Zubehör-Mundstück angespielt - siehe oben.
Hier fällt mir allerdings wieder auf, dass kopieren und kapieren zwei unterschiedlich Dinge sind.
Um auf einem Instrument "viel am Stück" spielen zu können (also z.B. einen Auftritt von einer Stunde und mehr) sollten sich die Hände in der benötigten Position wohlfühlen.
Vielleicht mit einem Fahrrad vergleichbar - wer schon mal auf einem Rad mit einem schiefen Sattel und einem krummen Lenker gefahren ist, bei dem die Handbremse nur unter Verrenkung zu greifen ist, weiß ein gut eingestelltes Rad richtig zu schätzen.
Die Position der rechten Hand scheint ein Problem zu sein, denn das liest man öfters, dass die Haltung hier suboptimal ist.
An diesem Saxophon muss man den kleinen Finger sehr weit strecken, um die Klappe für das tiefe C zu erreichen und die Position Daumenhakens ist etwas zu tief. Eine entspannte Handhaltung ergibt sich so nicht.
Vergleiche ich das mit meinen Ostblockgurken von Amati, dann stelle ich fest, dass ich sowohl auf dem Alto, als auch auf dem Bariton eine gute Handhaltung habe - es ist also möglich, die Hörner nach halbwegs ergonmischen Gesichtspunkten zu bauen. Einschränkend muss ich aber eines zugeben: Beim Bari hake ich meinen rechten Daumen nicht unter den Daumenhaken, sondern lege ihn darüber - Beim Bari ist ja alles etwas großzügiger dimensioniert, da habe ich also etwas mehr Platz.
Nun mein Fazit:
Für kleines Geld gibt es brauchbare Saxophone.
Mit einem ordentlichen Mundstück ist auch der Klang gut.
Die Ansprache fand ich recht leicht - man muss nicht "kämpfen", um einen Ton zu erzeugen - ideal für Anfänger, allerdings bedeutet es auch ein Limit "nach oben". Wer die Grenzen so eines Instruments austesten will, wird sie relativ schnell finden, bei wirklich laut und wirklich viel Druck macht so ein Instrument irgendwann nicht mehr mit.
Was sich erst mit der Zeit zeigen wird, ist, ob die Instrumente konstant bleiben und wie sich die Mechanik verhält, wenn sie altert.
Eines kann ich jetzt schon sagen: Die Koffer taugen nicht viel. Beim Alto-Etui ist schon eine Ecke rausgebrochen und an beiden Außenhüllen ist zu sehen, wie schnell schon kleines Anecken zu dauerhaften Macken führt.
Donnerstag, 24. November 2016
Mittwoch, 23. November 2016
Gepimpt, gepusht, gedopet**
Kinder Medikamente einwerfen und zur Schule schicken - Alltag in Deutschland.
Jetzt sind wir auch dabei!
Yolande wachte mit Bauchschmerzen und Leichenblässe im Gesicht auf.
Einen Tee, etwas leichtes zum Essen und eine Schmerztablette - dann gings.
Anschließend habe ich das Kind vor der Schule abgeladen - immerhin musste ein Klausur geschrieben werden.
Alternativ dazu hätten wir den Vormittag auch beim Kinderarzt im Wartezimmer sitzen können, um ein Attest zu erstehen.
Die Gefahr, sich dort Grippe, Magen-Darm oder Hepatitis zuzuziehen ist aber groß, daher doch besser die Zähne zusammenbeißen und durch.
Ein Trauerspiel, dass es nicht anders geht.
**hier kann man übrigens sehen, wie bekloppt es aussieht, wenn man englische Wörter nach deutschen Regeln beugt.
Im Gegenzuge sieht es für den deutschen Leser merkwürdig aus, wenn man einen Mischmasch macht, wie z.B. "gepimped".
Deutschen wir die Wörter doch einfach ein: gepuscht und gedopt - irgendwann haben wir uns dran gewöhnt.
Jetzt sind wir auch dabei!
Yolande wachte mit Bauchschmerzen und Leichenblässe im Gesicht auf.
Einen Tee, etwas leichtes zum Essen und eine Schmerztablette - dann gings.
Anschließend habe ich das Kind vor der Schule abgeladen - immerhin musste ein Klausur geschrieben werden.
Alternativ dazu hätten wir den Vormittag auch beim Kinderarzt im Wartezimmer sitzen können, um ein Attest zu erstehen.
Die Gefahr, sich dort Grippe, Magen-Darm oder Hepatitis zuzuziehen ist aber groß, daher doch besser die Zähne zusammenbeißen und durch.
Ein Trauerspiel, dass es nicht anders geht.
**hier kann man übrigens sehen, wie bekloppt es aussieht, wenn man englische Wörter nach deutschen Regeln beugt.
Im Gegenzuge sieht es für den deutschen Leser merkwürdig aus, wenn man einen Mischmasch macht, wie z.B. "gepimped".
Deutschen wir die Wörter doch einfach ein: gepuscht und gedopt - irgendwann haben wir uns dran gewöhnt.
Montag, 21. November 2016
Weihnachstbäckerei
Frau Stöhr hat mir ihrem Jüngsten gebacken.
Zu ihrer Verteidigung sei gesagt, dass sie stets betont, keine gute Bäckerin zu sein.
Tatsächlich gehen bei sogar Ausstechplätzchen bei ihr nicht so gut.
Vielleicht hat ihr auch jemand ein falsches Rezept untergeschoben...
Die Plätzchen erinnerten eher an Dekokekse, oder Schmuckkekse, wie sie im norddeutschen Raum im vorletzten Jahrhundert üblich waren:
Sehr dick, sehr pappig, sehr geschmacksneutral und sehr hell.
Ausstechplätzchen müssen, dünn, zart, butterig und knusprig sein. Leicht gebräunt, eigentlich eher goldgelb mit einem verführerischen Duft.
Knackig im Anbiss und knusprig im Mund, nicht krümelig aber doch trocken genug, dass sie in Tee, Kaffee oder Kakoa gestippt werden wollen, sich vollsaugen und ihre Form behalten, bis sie im Mund landen, auch wenn man noch eine Strophe "Fröhliche Weihnachten" zuende singen möchte.
Zugegeben, mein Anspruch an Weihnachtsgebäck ist hoch.
Doch halte ich ihn für erfüllbar und angemessen.
Es dauert nicht mehr lange, dann werde ich mich an diesem Post selber messen lassen müssen...
Zu ihrer Verteidigung sei gesagt, dass sie stets betont, keine gute Bäckerin zu sein.
Tatsächlich gehen bei sogar Ausstechplätzchen bei ihr nicht so gut.
Vielleicht hat ihr auch jemand ein falsches Rezept untergeschoben...
Die Plätzchen erinnerten eher an Dekokekse, oder Schmuckkekse, wie sie im norddeutschen Raum im vorletzten Jahrhundert üblich waren:
Sehr dick, sehr pappig, sehr geschmacksneutral und sehr hell.
Ausstechplätzchen müssen, dünn, zart, butterig und knusprig sein. Leicht gebräunt, eigentlich eher goldgelb mit einem verführerischen Duft.
Knackig im Anbiss und knusprig im Mund, nicht krümelig aber doch trocken genug, dass sie in Tee, Kaffee oder Kakoa gestippt werden wollen, sich vollsaugen und ihre Form behalten, bis sie im Mund landen, auch wenn man noch eine Strophe "Fröhliche Weihnachten" zuende singen möchte.
Zugegeben, mein Anspruch an Weihnachtsgebäck ist hoch.
Doch halte ich ihn für erfüllbar und angemessen.
Es dauert nicht mehr lange, dann werde ich mich an diesem Post selber messen lassen müssen...
Donnerstag, 17. November 2016
Falsche Freunde
Im Englischunterricht wurden wir stets vor "false friends" gewarnt.
"when can I bekome a beefsteak" heißt nicht "wann bekomme ich ein Beefsteak", sondern " wann werde ich ein Beefsteak".
Auch der "murder" ist kein "Mörder" sondern der "Mord".
Verschiednen Beispiele haben sich bei mir so tief ins Hirn eingebrannt, dass auch bei anderen Wörtern die Alarmglocke schrillt, wenn ich eine Übersetzung lese, dass nicht sonderlich schlüssig ist.
Gerade so wie hier:klick mich
Ein Brief von John Lennon ist aufgetaucht und bei gmx.de wird die Sache als "Hass-Brief" breitgetreten - geschrieben in einer Zeit, als alle vier Beatles nicht gut aufeinander zu sprechen waren.
Im untenstehenden Ausschnitt ist ein prägnanter Satz fett hervorgehoben - leider fehlt der englische Originalausschnitt, doch ich vermute, dass Lennnon von "the perverted little thing you call brain" gesprochen haben könnte.
"to pervert" wird zwar auch für "pervertieren" gebraucht, aber im Englischen hat es nicht diesen negativen und ins sexuelle hinübergehenden Klang, wie in unserer Sprache.
Eine sinnvolle Übertragung wäre wahrscheinlich diese:
"Bekommst Du das in dies verdrehte Ding, dass Du Hirn nennst!"
Denn die übliche Verwendung von "to pervert" ist tatsächlich "verdrehen, irreleiten, fehlleiten".
In diesem Sinne: Dieser Artikel ist ziemlich verdreht...
PS: Der Text ist ein Ausschnitt aus dem Artikel und daher sind die Sätze auch vorne und hinten nicht vollständig!
Um den Artikel vollständig zu lesen (lohnt sich übrigens nicht), klickt den Link weiter oben an.
"when can I bekome a beefsteak" heißt nicht "wann bekomme ich ein Beefsteak", sondern " wann werde ich ein Beefsteak".
Auch der "murder" ist kein "Mörder" sondern der "Mord".
Verschiednen Beispiele haben sich bei mir so tief ins Hirn eingebrannt, dass auch bei anderen Wörtern die Alarmglocke schrillt, wenn ich eine Übersetzung lese, dass nicht sonderlich schlüssig ist.
Gerade so wie hier:klick mich
Ein Brief von John Lennon ist aufgetaucht und bei gmx.de wird die Sache als "Hass-Brief" breitgetreten - geschrieben in einer Zeit, als alle vier Beatles nicht gut aufeinander zu sprechen waren.
Im untenstehenden Ausschnitt ist ein prägnanter Satz fett hervorgehoben - leider fehlt der englische Originalausschnitt, doch ich vermute, dass Lennnon von "the perverted little thing you call brain" gesprochen haben könnte.
"to pervert" wird zwar auch für "pervertieren" gebraucht, aber im Englischen hat es nicht diesen negativen und ins sexuelle hinübergehenden Klang, wie in unserer Sprache.
Eine sinnvolle Übertragung wäre wahrscheinlich diese:
"Bekommst Du das in dies verdrehte Ding, dass Du Hirn nennst!"
Denn die übliche Verwendung von "to pervert" ist tatsächlich "verdrehen, irreleiten, fehlleiten".
In diesem Sinne: Dieser Artikel ist ziemlich verdreht...
PS: Der Text ist ein Ausschnitt aus dem Artikel und daher sind die Sätze auch vorne und hinten nicht vollständig!
Um den Artikel vollständig zu lesen (lohnt sich übrigens nicht), klickt den Link weiter oben an.
Donnerstag, 3. November 2016
Family Gothic
Wenn am Wochenende gewaschen wird, dann hat man das Gefühl, als
wohnten nur "Gruftis" bei uns.
Schwarz, schwarz, schwarz.
Alles nur schwarze Klamotten...
Mittwoch, 2. November 2016
Mülltage
Als Kind waren Geburtstag und Weihnachten die großen Landmarken im Leben,
später kamen die Ferien dazu.
später kamen die Ferien dazu.
Solche fixen Größen gaben dem Leben Struktur und waren gleichzeitig Indikatoren für das
Fortschreiten des Jahres.
Fortschreiten des Jahres.
Heute gibt es eine Vielzahl an Landmarken, die einem jetzt weniger als Orientierung dienen,
als vielmehr aufzeigen, wie schnell die Zeit vergeht.
als vielmehr aufzeigen, wie schnell die Zeit vergeht.
So kommt dienstags die Müllabfuhr.
Alle zwei Wochen wird der Restmüll abgeholt, alle vier Wochen wird Papier bzw. „gelber“ Müll geholt.
(das geht dann so: Restmüll, Papier, Restmüll, gelber Müll, Restmüll, Papier, ...)
So wird meine Lebenszeit von diesen Terminen eindeutig getaktet.
Gut, dass es zuverlässige Wegmarken im Leben gibt.
Dienstag, 1. November 2016
Die Türkei macht es richtig!
HIER könnten wir uns am ungeliebten Nachbarn im Süden mal ein Beispiel nehmen.
Der kranke Mann am Bosporus verstellt seine Uhren nicht mehr und bleibt dauerhaft bei der Sommerzeit.
Richtig so!
Das sollten wir auch tun.
Die Mär von der Energieeinsparung ist schon lange widerlegt und was bleibt ist nur ein gigantischer und teurer Aufwand, alles umzustellen.
Von den Auswirkungen auf den Biorhythmus von Mensch und (Wild-)Tier ganz zu schweigen.
Der kranke Mann am Bosporus verstellt seine Uhren nicht mehr und bleibt dauerhaft bei der Sommerzeit.
Richtig so!
Das sollten wir auch tun.
Die Mär von der Energieeinsparung ist schon lange widerlegt und was bleibt ist nur ein gigantischer und teurer Aufwand, alles umzustellen.
Von den Auswirkungen auf den Biorhythmus von Mensch und (Wild-)Tier ganz zu schweigen.
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