Habe ich richtig mitgezählt? Es müsste die sechste Anna sein.
Diese Anna hat vor Jahren schon Saxophon in einer Band gespielt und nach einigen Jahren Babypause möchte sie gerne wieder Musik machen.
Herzlich willkommen.
Unser Musikzug hat sogar ein vernünftiges Saxophon für sie gekauft - die Gelegenheit und das (gebrauchte) Saxophon waren da.
Tatsächlich hatte sie ein eigenes von ihrem Mann geschenkt bekommen, aber...
Habe es ja selbst nicht geglaubt, das Ding war nicht schön. 200 Euro aus dem Internet, eine No-Name-Marke und sah nach Saxophon aus.
Aber die Tasten standen wild nach hier und da, Klappenabstände willkürlich, Schrauben standen hervor, unangenehme Kanten hier und da, ein "Billo-Mundstück" (um mich mal eines modernen Jargons zu bemühen; Billo bedeutet billigst.)
Sie sagte selber, sie bekommt da nur Quietschen raus.
Mit dem Mundstück - kein Wunder!
Habe mit meinem Selmer Soloist einige brauchbare Testtöne spielen können, aber das war's auch.
Die tiefe Cis-Klappe hat eigentlich keine Funktion, außer, dass sie dichthält (immerhin!), aber öffnen lässt sie sich nicht über die dafür gedachte Mechanik.
Das geht als Regeninstrument oder für Guggenmusik (die es bei uns gar nicht gibt).
So möchte ich zwei Sachen ausdrücken: Freude über eine neue Anna, die ich nicht grundsätzlich ausbilden muss und die Warnung, einfach auf obskuren Websites irgendwelche billigen Saxophone zu kaufen oder No-Name-Saxes gebraucht holen.
Kauft beim Händler, am Besten vor Ort, am Besten mit Beratung und nachdem ihr das Instrument angespielt habt. Nehmt jemanden mit der Ahnung hat, falls nur wenig Spielerfahrung da ist.
Besser einen großen Schein investieren und Jahre oder Jahrzehnte Freude an einem Instrument haben, als nur wenig hinzulegen und sich bei jedem spielen zu ärgern, was vielleicht dazu führt, dass man aufgibt oder sich doch ein besseres Instrumtent holt.
Wer billig kauft, kauft zweimal - der alte Spruch hat noch immer Gültigkeit.