Na, auch wegen der provokanten Überschrift hierhergeklickt?
Dann sage ich das am besten gleich:
Hier wird einfach ein Gedanke etwas überspitzt und satierisch auf den Punkt gebracht.
Ich schreibe das lieber gleich, weil Satiere, Ironie und selbst blanker Unsinn in Deutschland generell ernst und für bare Münze genommen wird.
Wem verdanken wir einige der besten Stücke Literatur, unvergessliche Musik und bahnbrechende Filme?
Ganz klar, homosexuellen Künstlern.
Thomas Manns "Zauberberg" und "Tonio Kröger"
Tennessee Willams "Katze auf dem heißen Blechdach" oder die "Glasmenagerie"
Freddy Mercurys Musik
...
Jedem werden wohl Beispiele einfallen, sei es in Kunst oder Bildung, Forschung oder Technik.
Die Beatles sind bekannt geworden, weil Brian Epstein von den Jungs fasziniert war und aus einschlägig bekannten Gründen keine Familie gegründet hat.
Also wurden die Beatles seine Familie und er kümmerte sich intensiv um deren Erfolg.
In Manns Werken stecken viele Anspielungen auf seine unterdrückte Neigung und auch bei anderen Künstlern ist die verdrängte Sexualität oft zur Triebfeder ihrer Werke und Arbeiten geworden.
Die Kinder, die aus den evtl. geschlossenen Ehen hervorgingen haben die künstlerischen Neigungen oft geerbt und auf die eine oder ander Weise umgesetzt.
Aber was sehen wir jetzt?
In unserer pluralistischen Gesellschaft darf jeder so homo oder bi oder hetero sein, wie gerne möchte.
Wer mit Latexmaske zur Arbeit geht oder sich als Pferd verkleidet durch die Straßen treiben lassen möchte, kann das tun. Es interessiert irgendwie auch niemanden mehr so richtig.
Wo bleibt jetzt der Untergang?
Ganz einfach, da wo kein Zwang mehr besteht, entsteht auch keine Kunst mehr. Die Kraft, die Energie, die sich vorher kreativ entladen hat, kann nun auf ein normales Leben aufgewendet werden.
Also verarmt die Künstlerlandschaft, weil keiner mehr den Drang verspührt, sich auf einer Metaeben auszutoben - geht jetzt ja auch einfacher.
Meine Wenigkeit, als Generation nach der Nachkriegs-Generation wurde stets drauf geeicht, sparsam zu sein. Nichts zu verschwenden, alles bis aufs Letzte auszunutzen.
So lernte ich nicht nur, Yoghurtbecher und Nutellagläser so auszukratzen, dass sie bereits vor dem Abwasch praktisch sauber waren, Äpfel aß ich inkl. brauner Stellen und mit Kerngehäuse, Geld gab ich nur aus, nachdem ich es drei bis vier mal gedreht hatte und beim Verwerten von Papierbögen, Stoff(resten) und Plätzchenteig war ich nicht zu schlagen.
Ganz klar wurde am äußersten Rand angefangen, jede Ecke wurde genutzt, es wurde Teil an Teil gelegt, damit kein Material verschwendet wurde.
Dabei ist mir nicht bewusst, dass mir das aufgedrückt wurde oder ich aktiv angeleitet wurde.
Es war einfach so.
Derartige Feinheiten fehlen den Kindern heute anscheinend völlig.
Kekse werden mitten aus dem Teig rausgestochen, Papier wird in einer Ecke bemalt und dann weggeworfen und von den leeren Yoghurt-Bechern könnte in Kind in der dritten Welt noch eine Woche lang essen.
Ja, ich übertreibe boshaft, das ist mir bewusst.
Aber warum schaffe ich es nicht, meine Sparsamkeit - zumindest die guten Seiten davon - sinnreich zu vermitteln und weiterzugeben??
Kinder sind der Spiegel, der mir täglich vorgehalten wird.