Freitag, 18. Dezember 2020

Nena W(31) fühlt sich einsam...

Mal wieder der Griff in die Mottenkiste. 
Lest erstmal selber, dann zerpflücken wir das Ding. 
 

Na Du! Ich bin die Nena2020, bin 31 und du? Du kommst aus meiner Nähe? Ich bin nun schon länger auf der Suche, nach meiner Scheidung, habe ich irgendwie kein Glück mehr gehabt, was Männer betrifft. Ich suche im großen und ganzen auch nichts kompliziertes, eher etwas entspanntes, mit erotischen Aktivitäten... Ich habe kommende Woche Urlaub, aber wahrscheinlich ist das zu spontan für Dich oder? Dieser Virus hat echt viel durcheinander gebracht, sogar jemanden kennenlernen ist schwer geworden..

Erstmal der Betreff: Nena W(31) fühlt sich einsam...
Vorname und abgekürzter Nachname. Wie im Polizeibericht in der Zeitung. 
Wofür steht das "W"? Soll das gleich auf "weiblich" hindeuten?
31 Jahre, in Klammern angegeben - da sind wir wieder bei der Zeitungsmasche, gleichzeitig wird signalisiert, kein junges Ding, Erfahrung, aber nicht zu alt. 

Dann folgt der lockere Einstieg mit "Na Du" - immerhin wird die Anrede hier, wie auch später großgeschrieben. Immerhin. Täuscht aber nicht über die anderen Fehler hin, die WORD prompt markiert hätte. "Ich bin die Nena2020, bin 31 und du?" 
Zack - Anrede wieder klein. Dann dieses dusselige "die" vor dem Namen, dass Du nicht "der" Nena bist, haben wir uns schon gedacht. 
 
"... und du?" Nein, ich bin weder Nena2020, noch bin ich 31. Was für eine blöde Frage. DU bist Nena2020 - aber das scheint der Schreiberling, der diesen Text verfasst hat anscheinend gerade vergessen. Denn wer glaubt denn wirklich, dass wir es hier mit einer "echten" Nena zu tun haben?

Jetzt werde ich mal etwas boshaft: "nach meiner Scheidung, habe ich irgendwie kein Glück mehr gehabt, was Männer betrifft." Vorher wahrscheinlich auch nicht. 
Boshaftigkeit mal beiseite, was hier ausgedrückt werden soll ist ganz einfach: Du, der auf diese E-Mail reinfällst, sollst denken, Du seist besser, als die anderen - oder es ist die ganz egal, Du willst sie nur flachlegen und da schon länger "nichts mehr gelaufen ist", ist ein williges Opfer zu erwarten. 

"...im großen und ganzen..." Ist der Deutschunterricht wirklich so schlecht geworden?
Es heißt "im Großen und Ganzen". 
Zählt das nun zu "Betrüger wissen es nicht besser" oder eher zu "Perfektion ist verdächtig"?
Naja, "Nena" will entspannte erotische Aktivitäten. Sex, meine lieben Lesemenschen, ist kein stabiles Fundament für eine gute Partnerschaft. Da gibt es nix dran zu rütteln. Das hält weder 9 1/2 Wochen, noch bis zum verflixten 7. Jahr. 

Jetzt kommt der Hammer: "Habe nächste Woche Urlaub" - ja klar, ich auch. Ab dem 23.12. abends. 
Da habe ich am 24. Zeit, mich in erotische Abenteuer zu stürzen, während Frau und Kinder die Weihnachtsstube herrichten. Ist ganz klar - wo ist mein Sarkasmus-Schild?

"Der Virus hat echt viel durcheinandergebracht" - genau, das ist EIN Wort und es wird nicht dadurch richtig, dass es immer wieder falschgeschrieben wird. 
Während der Virus wütet, will sich Nena mit Männern aus der Nähe treffen. 
Ansteckung? Gibt es gar nicht, Covid-19 ist ja nur von der Regierung erfunden. 

Jetzt noch einen zum Schluss: "Du kommst aus meiner Nähe?"
Warum klingt das trotz Fragezeichen am Satzende eher nach einer Feststellung?
Vor allem frage ich; woher ich das wissen soll

Wenn ich einen Strich drunter mache - komme ich wie immer zu dem Ergebnis: 
Hier sollte man die Finger von lassen!


PS: Der Spamfilter hat eine Nachricht abgefangen, von der ich nur die Überschrift sehe: 
Setze dein inneres Biest frei!
Das ist doch einfach nur schlecht aus dem Englischen übersetzt. 
Hier hat niemand ein "inneres beast" Ein "Biest" ist hier eine unfreundliche Dame, die keifend im Laden steht und den Angestellten das Leben schwer macht. Oder eine beliebige weibliche Person, die hinterhältig und intrigant in Soaps agiert. 
Männer sind niemals ein Biest, auch wenn es "das Biest" heißt. 
Eine sinnvolle Übersetzung für o.g. Betreff wäre: 
Befreie das Tier in deinem Inneren!
Das wäre ein deutscher Satz, der hätte Sinn und Verstand. 
Klingt natürlich nicht so schmissig, aber letztendlich ist es auch egal.
Welches Tier, oder gar Biest soll ich befreien?
Einen Löwen, einen Tiger, einen Bären. 

"Schlimmer als des Tigers Zahn,
ist der Mensch in seinem Wahn"

Dem füge ich nichts mehr hinzu!

Montag, 14. Dezember 2020

Jetzt ist es soweit...

... kein Alkohol auf der Straße, keine Silvesterknaller, kein Spaß. 

Jetzt befürchte ich, ist der Zeitpunkt nicht mehr weit, wo die Stimmung wirklich kippt.  
Nach einem entbehrungsreichen Jahr wird auhc noch das Knallbonbon zum Ende gestrichen. 
Aua, aua. Hoffentlich haben sich die Verantwortlichen das auch gut überlegt. 
Ganz zu schweigen davon, dass auch die Pyrobranche jetzt den Bach runtergeht. 

Wartet mal ab, das ist der Einstieg in den Ausstieg. 
Nächstes Jahr heißt es: Das war so toll ohne die Kanller: Keine Verletzten, kein Müll, keine verängstigten Tiere, keine Sachbeschädigung. 
Wir verbieten das jetzt für immer. 

Legt es Euch auf Termin und guckt in einem Jahr wieder auf diesen Post. 
So wird es kommen.

Freitag, 11. Dezember 2020

Vom Vorlesen und Keksebacken

Tatsächlich kommen jetzt erstmal einige Absätze Geplänkel, in denen ich mich wie üblich über meine Mitmenschen lustig mache. 
Der wirklich wichtige Teil kommt erst weiter unten. 

Schon immer habe ich gerne gebacken. Plätzchen, Kuchen, Brot. 
Dabei neige ich zu den einfachen Rezepten. Die Sachen müssen Hand und Fuß haben, kein Schickimicki, kein Goldrand und vor allem muss es schmecken. 
Modetorten in quietschbunten Farben, sind bei mir nicht zu finden. 

Der Erfolg gibt mir recht. Mein Kuchen wird gerne gegessen, meine Plätzchen finden regen Absatz. 

Jetzt geht es in die nächste Generation - Yolande sitzt in einer fernen x-beliebigen Universitätsstadt, betreibt Home-Studying (schreibt man das wirklich so?) und backt Weihnachtskekse. 
So kamen auch prompt per Newmedia erst Bilder und später auch Kommentare. 

Sie beschrieb ein mir bekanntes Szenario: Die Kekse kommen gut an, sind schon fast weg und diejenigen, denen ein Döschen geschenkt wurde melden (von sich aus), wie lecker die sind und ob es evtl. noch einen klitzekleinen Nachschub geben könne. 

Dem gegenüber stehen dann die Plätzchen, die uns geschenkt werden. 
Es ist ja lieb gemeint, aber bitte behaltet eure Steinküchlein. Wir brauchen kein Staubgebäck und auch keine Dekokekse ohne Geschmack. 
Warum tut ihr uns und auch euch selbst das an?
Könnt oder wollt Ihr das nicht besser machen?
Schmecken euch die eigenen Kekse, oder seid ihr so freigiebig, weil ihr die loswerden wollt und sie auch euch nicht munden?
Nein, nicht jedes Rezept ergibt leckeres Gebäck. Das ist auch bei mir so, aber ich sortiere aus. 
Schmeckt der Keks nicht fliegt das Rezept ins Altpapier. 
Bei Fehlversuchen, die auf meine Kappe gehen, mache ich Notizen und probiere es ein anderes Mal erneut und bringe (hoffentlich) eine Verbesserung ein. 
Aber Lebensmittelabfälle werden von mir nicht zur Tarnung hübsch eingepackt und verschenkt. 
So misantrophisch bin nicht einmal ich. 
Interessant dabei, dass auch Yoland mir berichtet, wie sehr sich ihre Erfahrung mit meiner o.g. Beschreibung deckt. 

Jetzt zu den wichtigen Dingen im Leben. 
Yolande berichtete aus ihrem Studium, wie ein Prof die Wichtigkeit des Vorlesens bei Kindern herausgestellt hat. 
Das sei nicht nur eine gemütliche Zeit zusammen, sondern es verbessere die Konzentrationsfähigkeit, den Wortschatz, trage zu einer positiven Einstellung zur Sprache im allgemeinen bei und zu guter Letzt haben Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wurde bessere Noten in Sprachen und Mathematik. 
Jungs profitieren deutlich mehr vom Vorlesen, als Mädchen. 

Nicht, dass wir immer alls gut und richtig gemacht hätten, aber Vorlesen war immer ein Bestandteil des Abendrituals. Ist es so schwer, sich mal diese Viertelstunde um das Blag zu kümmern und etwas zu lesen? Warum ist das nicht allgemeiner Konsens.

Auch wenn Eltern nicht oder nicht sicher lesen können, dann kann anhand eines Bilderbuches eine Geschichte erzählt werden. Lasst Phantasie zu, gebt dem Kind Raum, die Geschichte mitzugestalten und entwickelt eigene Ansätze. Das gemeinsame Lesen (und Leben) bietet Chancen - nehmt sie wahr. 

Nein, nicht jedes Kind wird durch Vorlesen zum Einstein. 
Wahrscheinlich gar kein Kind, wenn es nicht das entsprechende genetische Potential mitbekommen hat.
Aber die Schulzeit wird für alle leichter, wenn Jungemädchenkindjugendlicher mit einem positiven Verhältnis zu Buch und Sprache durchs Leben geht. 
 
In diesem Sinne - raus mit den Büchern und dann wird vorgelesen!

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Das Jahresende...

 ... naht und schon lange haben wir nichts mehr vom Brexit gehört. 


Was spielt sich da hinter den Kulissen ab und warum ist schon so lange Funkstille?