Montag, 26. Oktober 2020

Es scheint die gerade gängige Masche zu sein...

Mal wieder.
Spam ohne  Ende - im Prinzip immer die gleiche Masche. 
 
Doch lest selbst:

Ich fordere mein Glück mal heraus!

Ich habe lange überlegt ob ich es wage dir zu schreiben. Ich habe es nicht gerade leicht, jemanden zu finden, der mich auch so akzeptiert, wie ich bin. Wie du anhand meiner mitgesendeten Fotos sehen kannst, sitze ich im Rollstuhl aufgrund eines Unfalles. Daher hoffe ich, dass du anders als die Gesellschaft bist und in mir vielleicht etwas siehst und mich so akzeptierst, wie ich bin.

Ich denke, auch ICH habe es verdient, wie eine ganz normale Frau behandelt zu werden.

Ich denke, auch ICH habe es verdient, erotische Stunden mit einem netten Mann wie dir erleben zu dürfen.

Ich denke, auch ICH habe es verdient, mal wieder heißen und unvergesslichen spaß haben zu dürfen.

Gern nehme ich auch deine "Versauten" Fantasien entgegen und lasse mich von dir inspirieren.

Verstehe mich nicht falsch, aber auch ich habe meine Bedürfnisse, die schon viel zu lange vernachlässigt wurden.

Kurz gesagt, ich würde dich sehr gerne mal auf einen Kaffee bei mir zu Hause einladen, falls du zeit und lust hast? Und wer weiß, vielleicht ergeben sich ja sogar daraus erotische Momente, schöne Abende oder auch nur ein kurzen one night stand? Sollte ich dich ansprechen und dir evtl. gefallen, darfst du mir sehr gern eine Nachricht auf

XYZ.YY hinterlassen. Ich heiße dort "Beliebiger Avatar 42" :-)!

In liebe, deine ...

PS: Keine sorge, nur weil ich ein "Handicap" habe, bin ich noch lange nicht aus zucker und kann auch mal richtig rangenommen werden.

Fein, eine Dame hat lange überlegt, mir zu schreiben. 
Anscheinend nicht lange genug, denn Rechtschreibung und Kommasetzung sind mal wieder unter aller Kanone. Abgesehen davon, bevorzuge ich es, gesiezt zu werden, wenn ich jemanden noch nicht persönlich kenne. Denn ich bin schon in einem gesetzten Alter und kein Grünschnabel, der gerade aus dem Nest gehüpft ist. 
Immerhin denkt sie viel und verwendet das "ß" an den richtigen Stellen. 
Das ist ja eine Hürde, an der viele Spam-Schreiber mehr als nur scheitern. 
 
Interressant, dass hier mal die Mitleidskarte komplett ohne Skrupel gespielt wird. 
Nicht so wie üblich: Bin alleine und von ALLEN Männern enttäusch - vögel mich zeige mir dass Du GANZ ANDERS bist, als alle, die mich sonst gevögelt haben. 
Nein, hier is jemand alleine, enttäuscht und behindert. 
Möchte aber trotzdem gevögelt werden. 
 
Werfen wir mal einen Blick auf die Schlüsselwörter: 
"erotische Stunden mit einem netten Mann"
"Heiß und unvergesslich"
"versaute Fantasien"
"Bedürfnisse"
"one night stand"
"richtig rangenommen"

Welcher "Mann" kann da noch widerstehen. 
Eine Dame bietet sich hier zum Geschlechtsverkehr feil, anscheinend ohne Gegenleistung zu verlangen. Einfach aus dem Wunsch nach körperlicher Nähe heraus. 
... und was ist mit Corona?
Da ist irgendwo ein Haken. 
Vermutlich ist man in den Fängen einer internationalen Vereinigung, die dann plötzlich doch Geld haben möchte: Bilder, SMS, plötzliche finanzielle Verpflichtungen der Braut, die niemals auftaucht. 
Irgendjemand fällt drauf rein.

Tatsächlich waren bei meinem ersten Versuch, den SPAM-Text einzufügen auch die vom E-Mail-Programm geblockten Bilder dabei. 
Entwarnung. Eine züchtig bekleidete Dame mit blondgebleichten Haaren, schlank, anscheinend fit, lächelnd, Mitte dreißig oder so, posiert mit Kürbissen, neben dem Rollstuhl auf der Bank, um zu zeigen, dass sie auch ohne kann und sieht auf allen Bildern fröhlich und entspannt aus. 
So ganz anderes, als sie es im Text beschreibt; von der Gesellschaft verstoßen und niemand sieht "etwas" in ihr. 

Wo es ein Produkt gibt, gibt es auch einen Markt. Sonst kämen E-Mails dieser Art nicht in Umlauf. 

Es fallen also "Männer" darauf rein, dass eine Frau im Rollstuhl "richtig rangenommen" werden will. 
Am Besten noch als "one night stand" - "heiß" und "versaut". 
Als was fühlen die sich?
Als Menschen, die etwas "gutes" tun?
Als "toller Hecht", der einer Frau mal "zeigt" was er so "drauf hat"?
 
Oder sind die so verzweifelt, dass sie nach jedem Strohhalm greifen?
Haben die Sehnsucht nach Gemeinschaft und fühlen ihre Seele durch diese schlichten Zeilen berührt?
Dann, ihr Lieben, sucht ein anderes Ventil für Euer inneres Vakuum. 
Helft in der Nachbarschaft, engagiert Euch bei der Tafel, lest in Altenheimen Geschichten vor, sucht soziale Kontakte da, wo Hilfe benötigt wird.
Das hilft Euch und anderen und ist erfüllender, als auf Spam-E-Mails hereinzufallen.

Freitag, 23. Oktober 2020

Die dreibeinigen Monster

Das Motiv ist nicht neu. 

Bekannt ist den Älteren unter uns sicher noch die Fernsehserie "Die dreibeinigen Herrscher", basierend auf dem Buch "Die dreibeinigen Monster". 

Eine düstere Utopie einer Menschheit, die in einer Art vorindustrieellen Welt "gefangen" ist und durch eine Herrscherrasse, die sich als Außerirdische herausstellen, kontrolliert und in gewissem Maße auch unterdrückt werden. 

Das taucht in Variationen immer wieder auf - seien es Affen, die die Weltherrschaft übernehmen, seien es Echsenmenschen, Geheimbünde, Wirtschaftsunternehmen oder Aliens, immer wieder Aliens. 
Sei es im "Krieg der Welten", in "Alien", ferner auch StarWars oder diversed Derivate davon. 
 
Das wirklich schlimme sind nicht die Außerirdischen. Auch von Geheimbünden oder Echsenmenschen erwarte ich nicht viel. 
Aber wir sind mitten dabei, die Kontrolle über uns zu verlieren. 
Google soll eine App entwickelt haben, die uns anhand der gemessenen Körperdaten sagen kann, ob wir wütend, glücklich oder erschöpft sind.  
So eine Anzeige wünschen sich frischgebackene Eltern für ihr Neugeborenes, das sie einfach nicht verstehen. Doch ist es erstrebenswert, dass mir Algorithmen sagen, wie ich mich gerade fühle?
Die "SmartWatch" funkt permanent Blutdruck, Puls, Körpertemperatur in die Cloud, zählt Schritte und Bewegungen um mich anschließend aufzufordern, mehr herumzulaufen. 
Schade, dass sie keine Fleißbildchen druckt. 
Unseren Ausflug am Wochenende machen wir von der Wetterapp abhängig, Entscheidungen treffen wir nicht mehr selbst, sondern vertrauen dem "Schwarm", Kneipen findet Google für uns und bei der Partnerwahl verlassen wir uns auf Algorithmen. 

Der Verlust, auf den "Bauch" zu hören, die Abneigung, selber zu entscheiden, die Last, eigene Erfahrungen zu machen und diese bei späteren Ereignissen ein- oder umzusetzen.
Das Unvermögen, die Signale unseres Körpers zu deuten, oder die Äußerungen unseres Babys in der lernenden Auseinandersetzung zu verstehen.
Selbst die erlernte Unfähigkeit, Langeweile zu ertragen;
das ist der Verlust unserer Freiheit. Unseres Mensch-seiens. 

Es wird keine Kontrolle durch außen übergestülpt. 
Keine Macht ergreift uns. 
Kein Wesen versklavt uns. 

Wir selbst sind es, in der Unfähigkeit, zu erkennen, dass wir auf einem falschen Weg sind. 
Die Freiheit zur Entscheidung, die Fähigkeit zum selber Denken, der Mut, neues zu wagen - all das überantworten wir willig und kritiklos der Künstlichen Intelligenz. Ohne dass wir wissen, was uns dadurch blüht, denn unsere Phantasie wurde von Hollywood gefressen, getötet auf dem Altar von schönen, bunten Bildern, die nicht die Wirklichkeit zeigen sondern wie die Lüge aussehen soll. 

Ist es schon zu spät, aufzubegehren? Sich zu bewegen und die Fesseln zu spühren?
Offen auszusprechen, wie unzufrieden wir damit sind, dass uns Maschinen vorgeben, wie wir leben und arbeiten sollen?

Ja, das ist es.
Alle Macht den Algorithmen!
Heil den künstlichen Schaltkreisen!

Donnerstag, 22. Oktober 2020

Als ich ein kleiner Yeti war...

... damals.
Damals wurde uns die Zukunft rosig ausgemalt.
Es gab das fast schon magisch klingende Jahr 2000 - der Aufbruch in ein neues Jahrtausend, in eine bessere Welt, eine bessere Menschheit.

WAS-ist-WAS-Bücher haben mich lange begleitet; einige Bände behandelten die Zukunft:
gepflegte Landschaften durch die schnurgerade Straßen mit automatisch fahrenden Autos (futuristisch mit Glaskuppel und ohne jedes sichtbare Steuerelement), Außenposten der Menschheit auf dem Mond und dem Mars, eine Welt voller Frieden, in der Hunger und Ungleichheit ausgemerzt sind - ein friedvolles Miteinander von Menschen jeglicher Hautfarbe.

 

Jetzt haben wir 2020 und die Wirklichkeit könnte nicht weiter von diesem Ideal entfernt sein. Das ist natürlich Quatsch! Ein Krieg mit Atomwaffen wäre noch schlimmer, aber sind wir dem inzwischen nicht näher, als in den 70er oder 80er Jahren?

Es ist ein trauriges Bild, dass sich heute bietet - verglichen mit dem Ideal meiner Kindheit. 

Doch sollten wir den Mut nicht fahren lassen und versuchen, unser direktes Umfeld ein wenig besser und unseren Umgang mit Menschen etwas liebevoller zu gestalten. 

Veränderung fängt im Kleinen an, auch in Zeiten mit Corona. 

Dienstag, 20. Oktober 2020

Für die Doofen unter uns.

 "Wir haben Ihre Anfrage zur Änderung des Passworts erhalten"

von "info@Kundendiensts.de"

 

Echt jetzt??

KundendienstS 

Für wie blöd haltet Ihr uns eigentlich!?!