Montag, 15. November 2021

Wenn Idole nicht mehr so ideal sind...

Tenorsaxophon, das war immer mein Traum.
Der rauchige Subtone, das jazzige Image, das coole Aussehen.

Aber mein Vater hat sein Tenor schon vor Jahrzehnten verkauft, und spielte auf einem Altsax.
So blieb mir nix anderes übrig, als auch Altsax zu spielen.

Über das Alto kam ich dann zu Candy Dulfer, die war frisch, sexy und funky.
Wobei mich vor allem die Musik ansprach.
Der Funk hat mich begleitet und hier war halt das Altsax viel präsenter, als das Tenor.

Zwischenzeitlich hatte ich mir ein Tenor geliehen, aber der Funke sprang nicht recht über.
Dann kam das Bariton, was mich so sehr fasziniert hat, dass ich mir Jahre später ein eigenes zugelegt habe. Aber das Alto blieb und bleibt die Nr. eins!

Candy spielt Alto, weil ihr das Tenor zu schwer ist, auch wenn sie meint, das Altsax sei ein Girlie-Instrument. Aber auf auf dem Girlie-Sax spielt sie unglaublich virtuos, funky, dreckig und laut.
Der Funk kennt viele Spielarten. Der von Candy Dulfer, Maceo Parker und Fred Weasley gefällt mir gut. 
Musikalisch entwickelte Candy sich weiter, so muss es ja auch sein.
Es wurde sehr elektronisch, die Drums kamen aus dem Rechner, Hupfdohlen sprechgesangen und MC's rappten ihren Kram.
Während Ende der 90er böse Zungen behaupteten, Candy sei in den 80ern stehen geblieben, finde ich, dass sie sich heute anhört, als sei sie in den 90ern angekommen.
Ein Jahrzehnt, dass musikalisch nicht meinem Geschmack entsprach und -spricht.
Auch ihre neueste CD (LP, Download - was immer ihr wollt) findet keine Gnade vor meinen Ohren.
Es klingt weichgespült und beliebig, nichts, wo der Fuß wippt, das Herz im Takt zuckt und man am liebsten aufspringen und tanzen möchte.
Langweilig.
Fertig aus.

Am Alter kann es nicht liegen: Maceo Parker ist funky, wie eh und je.
So ist es halt. Das Idol meiner Jugend hat mir nicht mehr viel zu sagen.

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