Dienstag, 30. November 2021

Querdenken und Kekse

Es ist so schade, dass die "Querdenker" den Begriff des "querdenkens" in nur wenigen Monaten derart runiert haben. 
"Querdenken" war ein Prädikat für kreative Köpfe, die aus althergebrachten Denkmustern ausbrachen, die Dinge mal ganz anders durchdacht haben und damit Lösungsansätze schufen, die eine Sache voranbringen konnten. 
Heute steht "querdenken" nur noch in Verbindung mit "Querkopf", "Querulant" oder "Verschwörungstheoretiker". Hatte ich anfangs durchaus Symapthie den Menschen, die nicht mit jeder Regierungsmaßnahme einverstanden waren, muss ich mich nun eindeutig distanzieren. 
Ja, ich bin nicht mit jeder Maßnahme einverstanden und manches, was beschlossen wird, ist Unsinn, bzw. trifft die Sache nicht. Doch muss auch bedacht werden, dass wir eine Situation haben, wie sie noch nie dagewesen ist - eine weltweite Pandemie bei gleichzeitiger weltumspannender Mobilität und Medien mit ebensogroßer Reichweite. 
Versuchen wir es zukünftig besser zu machen - Maßnahmen und Vorschriften mal quer zu denken - aber bitte nicht als Querdenker, sondern als Vorausdenker.

Das hat nun so gar nichts mit Keksen zu tun und doch ist die erste Adventswoche. 
Yolande war auf Heimatbesuch und natürlich haben wir Kekse gebacken. 
Something old, something new, something borrowed, something blue. 

Nach diesem Motto könnte man unsere Bäckerei genannt haben. 
Wir haben althergebrachte Rezepter gebacken - von meiner Oma. 
Wir haben neues vesucht - vegan und fast bio. 
Wir haben von Freunden Rezepte erbeten, z.T. aus Kindertagen bekannt, aber noch nie gebacken. 
Wir haben blaue Smarties verwendet. 

Von 5 Sorten sind 3 gut geworden, eine bedarf noch etwas Übung und eine Sache - was soll ich sagen?
Zum Glück kann man sie aufessen. Aber nochmal mache ich die nicht. 

Habe ich in meinenm letzten Post darüber sinniert, dass die Kekse von anderen oftmals nicht so mein Fall sind, möchte ich nur erwähnen, dass "unsere" Kekse in Yolandes WG und auch in Victors Schulklasse unglaublich beliebt sind. Es ist Dienstag und wir müssen dringend über eine Nachschubproduktion nachdenken.

Montag, 22. November 2021

Alle Jahre wieder...

Nachdem ich in jahrelange Arbeit meiner Verwandschaft und Freunden & Bekannten beigebracht habe, dass Weihnachtstee keine Gnade vor meinen Augen findet (... nett gemeint, aber ...), haben wir dieses Jahre Kekse geschenkt bekommen. 

Das ist irgendwie auch nicht so mein Fall. Irgendwie schmecken meine Kekse besser. 
Pappig und zäh ist nicht so mein Favorit. Auch nicht die Dinger, die aus Baiser bestehen und noch ein "Herz" auf Toffifee haben. Das ist eine Nummer zu doll für mich. Entweder - oder, doch nicht beides!
Knochentrocken ist eine lustige Figur bei Mario Cart, aber Kekse sollten so nicht beschaffen sein. 

Hoffen wir mal, dass keine weiteren Kekse nachkommen. 
Am ersten Advent ist Yolande mal wieder im Lande, dann wollen wir mal Kekse backen - und davon werden keine verschenkt. Die schmecken uns am besten. 

Immer dran denken: Nur die eigene Scheiße riecht gut!

Montag, 15. November 2021

Wenn Idole nicht mehr so ideal sind...

Tenorsaxophon, das war immer mein Traum.
Der rauchige Subtone, das jazzige Image, das coole Aussehen.

Aber mein Vater hat sein Tenor schon vor Jahrzehnten verkauft, und spielte auf einem Altsax.
So blieb mir nix anderes übrig, als auch Altsax zu spielen.

Über das Alto kam ich dann zu Candy Dulfer, die war frisch, sexy und funky.
Wobei mich vor allem die Musik ansprach.
Der Funk hat mich begleitet und hier war halt das Altsax viel präsenter, als das Tenor.

Zwischenzeitlich hatte ich mir ein Tenor geliehen, aber der Funke sprang nicht recht über.
Dann kam das Bariton, was mich so sehr fasziniert hat, dass ich mir Jahre später ein eigenes zugelegt habe. Aber das Alto blieb und bleibt die Nr. eins!

Candy spielt Alto, weil ihr das Tenor zu schwer ist, auch wenn sie meint, das Altsax sei ein Girlie-Instrument. Aber auf auf dem Girlie-Sax spielt sie unglaublich virtuos, funky, dreckig und laut.
Der Funk kennt viele Spielarten. Der von Candy Dulfer, Maceo Parker und Fred Weasley gefällt mir gut. 
Musikalisch entwickelte Candy sich weiter, so muss es ja auch sein.
Es wurde sehr elektronisch, die Drums kamen aus dem Rechner, Hupfdohlen sprechgesangen und MC's rappten ihren Kram.
Während Ende der 90er böse Zungen behaupteten, Candy sei in den 80ern stehen geblieben, finde ich, dass sie sich heute anhört, als sei sie in den 90ern angekommen.
Ein Jahrzehnt, dass musikalisch nicht meinem Geschmack entsprach und -spricht.
Auch ihre neueste CD (LP, Download - was immer ihr wollt) findet keine Gnade vor meinen Ohren.
Es klingt weichgespült und beliebig, nichts, wo der Fuß wippt, das Herz im Takt zuckt und man am liebsten aufspringen und tanzen möchte.
Langweilig.
Fertig aus.

Am Alter kann es nicht liegen: Maceo Parker ist funky, wie eh und je.
So ist es halt. Das Idol meiner Jugend hat mir nicht mehr viel zu sagen.

Mittwoch, 10. November 2021

Von Idioten umzingelt

Es ist ja so...
... um mich herum wohnen so einige Impfgegner. 
Das reicht von "wir sind jung und gesund " bis zu "Impfung ist Mord". 
Jetzt ist ein Haushalt in Quarantäne, denn ein Kind (U12) hat den Virus aus der Schule mitgebracht. 
Da kann man weder Kind noch Eltern einen Vorwurf machen. Denn unter 12 sollte ja besser nicht geimpft werden. Aber was passiert nun mit den Eltern?
Da werde ich doch niemandem etwas Böses wünschen!?
 
Natürlich hoffe, ich dass die da glimpflich aus der Sache rauskommen. 
Andererseits wäre das Wasser auf die Mühlen der Impfverweigerer: Ist doch alles gar nicht so schlimm. 
Aber ein schwerer Verlauf mit Nahtoterfahrung sollte es auch nicht sein. 

Das gute Mittelmaß wäre hier angebracht. Einige Tage sollen sie darniederliegen und sich wünschen, sie hätten sich impfen lassen. Vielleicht sogar mit etwas Krankenhaus dabei - und dann wieder gesund werden. Aber so, dass sie ihre Meinung überdenken und sich mit etwas Abstand dann doch impfen lassen.
Reicht ja auch, wenn nur einer doll krank wird und der andere in echter Sorge ist. 

Bin ich jetzt ein schlechter Mensch, weil ich mir wünsche, dass andere einen Denkzettel bekommen?

Mittwoch, 3. November 2021

Der große Bellheim und die Space Cowboys

 Mario Adorf hat als Herr Bellheim den jungen Schlaumeiern gezeigt, wie man ein angeschlagenes Unternehmen wieder auf Kurs bringt. In "Space Cowboys" haben Clint Eastwood und Co. den jungen Hüpfern von der Nasa a) den Arsch versohlt und b) selbigen gerettet. 
Auch Otto Reutter hat schon gedichtet: "Nehm' Se 'n Alten"

Aber ist das wirklich so?
Gestern Abend bin ich bei der laufenden Snooker-WM hängengeblieben. 
Es fiel ein Name, den ich seit 20 Jahren nicht mehr gehört habe: Stephen Hendry. 
In den 90ern habe ich viel Snooker geguckt und da war ein junger, gertenschlanker Mann namens Stephen Hendry, der ,mit blonder Tolle, die Altmeister an die Wand gespielt hat. 
Gestern musste ich mehrmals gucken, um zu erkennen, dass der Spieler namens Stephen Hendry wirklich auch der ist, den ich von damals kannte. 
Wie ich denn erfahren habe, hatte "Sir Hendry" 2012 seine Karriere beendet - er hat gemerkt dass er nicht mehr mithalten konnte und wollte lieber abtreten, bevor er spielerisch völlig abgestürzte. 

Nun hat Hendry ein Comeback gewagt und ich bin fassungslos. 

Graue Haare - gut, von der blonden Tolle muss sich ein Mann im Alter verabschieden.
Nicht mehr schlank - wirklich nicht mehr.
Aber das Gesicht!!! Faltig, aufgedunsen und leicht glasiger Hundeblick - als ob er in den letzten Jahren sein Geld in Schnaps investiert hätte. 
Ein trauriger Anblick. 
Dazu kam, dass er auf dem Tisch keinen Stich bekam. Der Glatzkopf, gegen den er spielte, hat ihn sowas von blamiert - kein Wunder, dass Hendry so traurig guckte. 
Zwei Frames zu null und zwei mit uneinholbar vielen Punkten. 

Anscheinend gibt es diese Geschichte mit den Alten, die den Jungen mal zeigen, was ein Altmeister ist, doch nur zwischen zwei Buchdeckeln und im Film. 
Schade.