... unverhofft kommt oft ...

Schneller als gedacht der nächste Fun-Spam in meinem Postfach.

Sehr geehrter Kunde,

Vor kurzem hat unser System verdächtige Transaktionen auf Ihrem Konto erkannt und deshalb einige Online-Banking-Funktionen blockiert. Aber es gibt keinen Grund für Ihre Sorge - Sie können alle Einschränkungen in unserer Bankfiliale entfernen, indem Sie unseren Mitarbeitern die notwendigen Informationen geben oder es sicher direkt von zu Hause aus auf unserer Website tun, wenn Sie zu einem speziellen Formular mit der Schaltfläche unten gehen:

Sehr schön der Betreff:
Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V.
Soso, Banken sind neuerdings also eingetragene Vereine.
Gut, das zu wissen.

"... keinen Grund für Ihre Sorge ..." Welches Übersetzungsprogramm hat denn diesen unbeholfenen Satz zusammengestückelt? Oder war der Praktikant mal wieder am Werke?
Es heißt "keinen Grund zur Sorge".
Vielleicht sollte ich mir Sorgen machen. Irgendwann kommt eine echte E-Mail und die ist genauso schlecht geschrieben - natürlich wandert die in den Spam, weil ich nicht glauben kann, dass offizielle E-Mails ein derart tiefes Sprachniveau erreichen. Aber wenn ich die Zeitung lese und machens andere auch, dann ist der schlimmste Fall wohl noch das Beste, auf das ich mich einstellen muss.

Die Formulierung "wenn Sie zu einem speziellen Formular...gehen".
Also EIN Formular - irgendeins auf der Seite, die aufploppt, wenn man auf die Schaltfläche klickt.
Kein genau definiertes, nicht "DAS" Formular - nein eines (von den vielen, die ich jetzt erwarte).
Die Schaltfläche ist übrigens mit "Daten bereitstellen" beschriftet.
Noch deutlich kann man den geneigten Kunden doch wirklich nicht darauf hinweisen, dass nur seine Daten abgegriffen werden sollen.
So gesehen also ein durchaus ehrhaftes Ansinnen der Kriminellen, die hier am Werk sind.

Auch die Absender-Adresse ist wirklich vertrauenserweckend und kommt eindeutig von einer Volks- oder Raiffeisenbank: assist(ät)cmvtesttele.com
Genauso stelle ich mir die Adresse eines eingetragenenen Vereins vor.

Leute, Leute, Ihr macht es Euch zu einfach. Gebt Euch bitte mehr Mühe. Auf so einen stümperhaften Kram fällt doch nun wirklich niemand rein.