Mittwoch, 24. April 2013

Die Jugend verschwindet

Am Wochenende wurde mein altes Jugendzimmer (vormals Kinderzimmer) gemalt.
Da verschwand die Tapete, die ich vor 25 Jahren selbst geklebt habe, hinter einer Schicht von weiß.
Ebenso verschwanden alle Unterschriften, die Freunde und Bekannte auf der Tapete hinterlassen haben. Alle Ränder, die Bilder und Poster hinterlassen haben.
Kurz: meine Vergangenheit war nach 30 Minuten entschwunden.

Dennoch mache ich drei große rote Kreuze, wenn das Haus verkauft ist.
Es liegt mir wie ein Mühlstein um den Hals. Jeden Monat diese Kosten, immer die Verantwortung, dass nichts passiert, niemand zu Schaden kommt, keine Jugendlichen meinen, das Haus als Objekt der Gewaltausübung zu nutzen.
Schön wäre es, wenn eine Familie einzieht, wenn die alten Wände wieder vor Leben erzittern und beben, wenn fröhliches Kindergeschrei durch Flure und Garten hallt.
Das machte mir den Abschied ein leichtes!

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