Yolande und der Yeti waren unterwegs und haben im Auto Funk und Jazz gehört.
Es gab Brötchen und Bitterschokolade, dazu Wasser und wir haben viel gelacht.
Zweck war es, ein neues Saxophon für Yolande zu erstehen.
Da der preisliche Rahmen etwas eng ist, durfte das Horn nur um 1000 EUR herum kosten, was ja etwa 2000 DM sind - früher war das eine Stange Geld, heute kommt einem der Wert viel weniger vor.
Aber lassen wir mal die Lieder von früher.
Zunächst haben wir den ersten Laden angesteuert.
Wir bekamen vier Saxophone hingestellt und wurden im Ausstellungräumchen alleine gelassen um in Ruhe testen zu können.
Es gab ein einfaches Jupiter zum Testen, ein Jupiter Goldmessing, ein Yamaha und ein altes Conn.
Relativ schnell stellte sich raus, dass Jupiter recht hohe "Knöchelklappen" (neudeutsch heißen die jetzt "Palmkeys") hat. Yamaha und Conn ließen sich obenrum besser greifen.
Dafür kam Yolande mit dem alten Conn klanglich nicht klar, das Yamaha klang etwas dünn, dass Jupiter Goldmessing dagegen war vom Klang her schön.
Preislich waren Yamaha und Jupiter Goldmessing gerade eben über der Schmerzgrenze.
Also sind wir zu unserem eigentlichen Favoriten weitergefahren.
Auch dort gab es vier Saxophone zur Auswahl.
Wieder Jupiter (das neue "Dirco Juchem") und Yamaha.
Dazu noch zwei Stück von Buffet Crampon.
Schnelle Entscheidung: Das Buffet mit matter Oberfläche schied aus optischen Gründen sofort aus.
Blieben drei Hörner und wir im Ausstellungsraum.
Das schöne beim Fachhandel ist, man darf testen und probieren - anfassen erlaubt.
Uns wurde sogar das passende Mundstück zum Jupiter DJ zur Verfügung gestellt, womit alle drei Saxophone gut klangen. Doch auch hier war es wieder so, dass Jupiter aufgrund der Knöchelklappen recht schnell ausschied. Außerdem blieb es klanglich hinter Yamaha und Buffet hinterher.
Yamaha bestach durch das legendäre Klappenwerk und die leichte Ansprache, dafür war der Klang etwas hell - Ergebnis der leichten Bauweise und des dünnen Bleches.
Buffet hatte Pluspunkte beim Klang (voller und dunkler), die Ansprache war auch gut. Abstriche waren die Knöchelklappen, die höher als bei Yamaha sind und das etwas höhere Gewicht.
Wobei das Gewicht zwar spürbar war, aber eigentlich nicht negativ auffiel.
Klanglich und optisch wurde es letztendlich das günstigere Buffet, das selbst mit Kunststoffblättchen noch voll und rund tönte.
Bei Yamaha kam als Tüpfelchen auf dem I noch hinzu, dass es beim Instrumentenbauer erst noch einmal komplett überarbeitet werden sollte, um gewisse Fertigungsschwankungen auszugleichen.
Das hieße, kaufen jetzt, bekommen später.
Somit fuhren wir mit einem rotgold glänzenden Instrument nach Hause.
Yolande war glücklich und ich hatte mein Alto wieder für mich.
Abschließend bleibt zu bemerken:
Die Serie Buffet 400 gilt in den USA als Profi-Instrument, wird in Europa als "Intermediate" verkauft und von vielen als (sehr) gutes Schülerinstrument angesehen.
Bei dem Preis bekommt man schon recht viel und auch die Qualität ist vergleichsweise gut und homogen, obwohl die Fertigung im fernen China liegt.
Denn das Material wird von Buffet aus gesteuert und auch die Qualitätskontrolle wird nach europäischen Maßstäben durchgeführt.
Übrigens gehört Buffet zur gleichen Grupper, die auch Julius Keilwerth unter den Fittichen hat.
Nun muss ich also langsam zugeben, dass nicht alles Schrott ist, was in China gefertigt wird...
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