Stadtluft macht frei, so heißt ein altes Sprichwort.
Bei Victor hat man auch genau diesen Eindruck. Er hat diese Woche zwei freie Tage aber wird nicht "nach Hause" kommen.
Nein, er möchte sich etwas akklimatisieren und weiter einrichten und überhaupt fühlt er sich sehr wohl.
Das ist natürlich ein bisschen traurig (für uns), denn wir haben fast das Gefühl, dass er froh ist, endlich von uns weg zu sein, aber andererseits ist es auch gut.
Anscheinend genießt er es, auf eigenen Beinen zu stehen, für sich selbst zu sorgen, kochen, aufräumen, putzen...
Ist es nicht das, was Eltern eigentlich wollen? Kinder so zu erziehen, oder es ihnen so vorzuleben, dass sie ohne weiteres alleine in der Welt zurechtkommen?
Mission geglückt.
Zudem hat er uns eingeladen, ihn zu besuchen und die Wohnung anzusehen - und (da hat er sich selber eingeladen) wir könnten ja zusammen essengehen.
Die letzten Jahre in der Schule haben ihm sehr zugesetzt, auch eine Liaison mit einem Mädchen (die sich als sehr manipulativ entpuppt hat) tat ihm wirklich nicht gut. Die Folge waren Antriebslosigkeit, depressive Stimmung und das Gefühl in einem Loch ohne Ausgang zu sitzen.
Wie anders ist es nun: Er hat Energie, er macht Pläne, er hat Lust zu seiner Arbeit - auch wenn das etwas ist, das er machen "muss", so ist es anderes, als Schule.
Vielleicht möchte er auch dieses Gefühl von Freiheit, Ausgeglichenheit und Energie bis zum letzten auskosten.
Sei es ihm gegönnt, ich freue mich für ihn, denn zuvor hatte er arge Bedenken, ob er wirklich schon ausziehen wollte. Nun geht es ihm gut damit.
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