Bea und ich sind Dinosaurier.
Old School.
Nicht mehr zeitgemäß.
Wir haben die Kinder spielen lassen. Sie durften auf Bäume klettern, von Schaukeln fallen, Sand essen und in den Tag hineinleben.
Eltern heutzutage (und auch schon, als wir es altmodisch haben angehen lassen), sind unter Erfolgsdruck. Welches Kind spricht als erstes HTML, welches kann zuerst ein Smartphone bedienen, welches unterhält sich am besten mit Alexa.
Die Blagen werden vom Babyschwimmen zum PEKIP geschleppt, von Ergotherapie zur musikalischen Früherziehung, sind im chinesischen Kindergarten, töpfern mit zwei Jahren schon ihre Gefühle und wenn noch Zeit ist, wird shoppen gegangen, vegan gegessen (nicht gekocht).
Ja, es ist sinnvoll, wenn Eltern Zeit mit ihren Kindern verbringen und PEKIP ist bestimmt besser, als genervt vom Nachwuchs zu sein, wenn er immer wieder versucht der Mama das Smartphone aus der Hand zu nehmen. Auch Babyschwimmen ist eine feine Sache, vor allem, wo die Zahl der Badetoten steigt. Gut, den Kindern frühzeitig ans Wasser zu gewöhnen, so kann später leichter das Schwimmen gelernt werden. Auch Krankengymnastik muss sein, wenn es sein muss - ein Segen, wenn dadurch spätere Schäden oder Defizite gemindert oder vermieden werden.
Alles in allem bringen die ganzen Förderprogramme aber nichts.
Neueste Studien ergaben, dass Kinder mithilfe aller PEKIPs und Fördergruppen und Sprachkurse keinen Entwicklungsvorsprung vor anderen Kindern haben.
Nur eben mehr Termine und gestresste Eltern.
Ergotherapie? Lasst die Kinder Kartoffeln schälen, beim Abwaschen helfen, sich selber anziehen, übt Schleife mit ihnen.
PEKIP? Tolles Konzept.
Doch ihr Mütter bedenkt, es geht auch einfach: Stillt eure Kinder und seht ihnen beim Trinken zu. Singt ihnen vor, sprecht mit ihnen, lest vor. Schenkt ihnen Aufmerksamkeit. Stellt das doofe Smartphone ab. Kein Fernsehen, bis die Kinder drei Jahre sind. Hört auf das Bauchgefühl und übt euch in Geduld.
Stellt euch der Herausforderung "Kind" - es gibt keine größere in eurem Leben.
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