Ein bekannter Ratgeber zur Pubertät und dem Umgang mit Jugendlichen heißt ganz ähnlich.
Tatsächlich kommen Entwicklungen ganz plötzlich und als Eltern dreht man sich um und fragt sich: Ist dieser junge Mann noch mein kleiner Junge, der vor der Haustür saß und mich nicht gehen lassen wollte.
Victor hat in seinem Zimmer rigeros ausgeräumt.
Alte "Kunstwerke", Steine, Ü-Ei-Artikel, Zettel, "geheime Notitzbücher", Spielgeld, alles aus der "Kramskiste", alles was nicht niet- und nagelfest war - ab in die Tonne.
Da es mal eben zwei Kisten mit Müll waren, haben wir das nochmal sortiert und nach "gelbem, grünem" und Restmüll getrennt.
Ja, es war viel Müll dabei.
Andere Sachen haben wir schweren Herzens (auch) weggetan - wie die Flummisammlung, zum Beispiel.
Manches haben wir heimlich aufbewahrt - vielleicht sind ein oder zwei Erinnerungen in 30 Jahren ja doch noch ganz schön.
Sein Kinderzimmer wird also immer mehr Jugendzimmer.
Plötzliclh sagen nicht mehr wir: "Räum' mal den Kram weg", sondern er kommt und fragt: "Wo ist der Staubsauger, ich habe aufgeräumt!"
Plötzlich ist wieder eine Krateprüfung, schon wieder ein neuer Gürtel. Hat das Kind nicht gerade noch fast geweint, weil er eine Übung nicht konnte - jetzt ist er sicher bei Schritten, Tritten und Schlägen.
Plötzlich ist er Sieger beim klasseninternen Vorlesewettbewerb und tritt gegen die Kinder aus anderen Klassen an. Er, mit dem wir das Lesen wirklich erarbeitet und viel, viel Zeit investiert haben.
Plötzlich steht da ein Jugendlicher, der sich zu behaupten weiß, der Lehrern kontra gibt, sich artikulieren kann und Wert auf sein Äußeres gibt.
Manchmal ist er aber noch der "Kleine", der auf den Schoß möchte und sich anschmiegt, um Geborgenheit zu erfahren.
Tick-Tack - die Zeit vergeht und kommt nie mehr zurück...
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