Montag, 10. Januar 2022

Wissen ist Nacht!

Der Satz "Wissen ist Nacht" spiel im Roman "Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär" eine zentrale Rolle.
Wer das Buch kennt - also das Buch, nicht das Hörbuch - weiß, dass es eine Schwarte ist. 
700 oder 800 Seiten - mit Abzügen bei der B-Note. Es gibt viele Zeichnungen, teilweise über eine ganze Seite, der Schrift ist nicht allzuklein und es gibt einen Rand, an dem Unterüberschriften stehen. 
 
Worauf ich hinausmöchte: Nicht jedes Kind mag lesen. War vor 30 Jahren nicht anders als heute, mit dem Unterschied, dass es außer Fernsehen und Gameboy wenig anderes gab.  
Sofern wir von basteln, Modellbau, Sport, draußen spielen, Freunde treffen, musizieren/Musik hören, zeichnen oder backen/kochen absehen. Das sind halt alles Dinge, die Aktion bedeuten. 
Wer sich nicht langweilen wollte, musste aktiv werden. 
Heute nimmt uns das Smartphone jede Langeweile. 

Alles in allem kein großer Anreiz mehr das Lesen zu kultivieren. 
Hier habe ich in einer Fußnote beschrieben, dass Victor Mühe beim Lesenlernen hatte. 
Vielleicht gibt es sogar einen "richtigen" Beitrag darüber, aber den habe ich nicht gefunden. 
Tatsächlich habe ich viel mit ihm geübt und unser beider Geduld wurde arg strapaziert. 

Er hat lesen gelernt, aber es war nie sein liebstes Hobby. 
Doch irgendwann hat er entdeckt, dass er neues lernen kann, wenn er liest. Neue Welten taten sich auf. Er ist geschichtlich interessiert und so waren plötzlich Bücher im Fokus, in denen deutsches Zeitgeschehen als Roman verarbeitet wurde. 
Siehe da, er liest fleißig, gerne, versteht, was er liest. 
Bücher mit 200, 300, 400 Seiten. 
Das hätte ich vor 10 Jahren noch nicht gedacht. 

Damit möchte ich eines hervorheben: Eltern, lest mit Euren Kindern! Nehmt Euch Zeit. Lest vor, macht neugierig, verbringt "Quality Time" mit den Blagen. Führt sie positiv an Bücher heran. 
Es lohnt sich. Gemeinsam "erlebte" (erlesene) Geschichten verbinden. Das können immer wieder Anknüpfpunkte für Gespräche sein, ihr bleibt im Gespräch und "verliert" die Kinder nicht. 

Das Ergebnis zählt! Selbst wenn Sie Groschenromane lesen oder Fanfic, Disneys lustige Taschebücher oder auch Mangas. Die Fähigkeit einer Handlung zu folgen, geschriebene Inhalte aufzunehmen und zu verstehen sind auch in einer "digitalisierten" Welt unbezahlbar. 
Nehmt Euren Kindern diese Chance nicht sondern eröffnet ihnen durchs Lesen neue Welten. 

Victor liest gerade "Käptn Blaubär", ein Wälzer mit 700 Seiten oder mehr - natürlich ist das keine deutsche Hochliteratur, aber er liest freiwillig und gerne. Zu sagen, er kämpft sich da durch, wäre falsch. Er erobert sich spielend einen Kontinent namens Zamonien und das alles ohne Druck und Ärger. 

Eltern - nehmt Euch Zeit für die Kinder und lest - es zahlt sich tausendfach zurück!

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