Meine Generation - vielleicht sind es auch nur meine Gene - hat noch verinnerlicht, dass nichts weggeworfen werden soll, was man noch benutzen kann.
Im meiner "Werkstatt" habe ich Kästen mit alten Schrauben, rostigen Nägeln, Holzstücken, ein Bund lose Kabelabschnitte (schwarz/blau/grün-gelb), Bänder, Kabelbinder, Saatgut, Werkzeug...
Alles kann noch gebraucht werden.
In echt liegt der meiste Kram schon seit Jahren rum und ich brauche die Sachen gar nicht.
Wann habe ich das letzte Mal krumme, rostige Nägel geradegeklopft, um sie wieder zu verbauen - das ist mehr als 30 Jahre her. Wie oft habe ich Kabelenden gebraucht - bisher noch nie. Habe ich mich über altes Werkzeug geärgert, dass selbst fürs Altmetall kaum noch gut genug ist? Ja, habe ich.
Aber jetzt war der Zeitpunkt da, am Wochenende konnte ich endlich mal (wieder) alten Kram verbauen.
Der Platz vor unserer Garage ist dunkel. Die Lampe dort ist tot, der Bewegungsmelder meldet nix mehr und als er noch funktionierte, hat die Lampe nachts unser Schlafzimmer in helles Licht getaucht.
Es musste also eine Lösung her - es ist ja auch nicht so, dass Bea nicht schon seit zwei Jahren gefragt hat, ob denn da nicht mal wieder eine Lampe hinkönnte...
Ich hätte da noch einen geerbten Bewegungsmelder liegen, den ich einst meinem Vater geschenkt habe, er hat den aber nie angebaut - der gammelt bei mir schon seit bestimmt vier Jahren vor sich hin.
Kabel ist auch vorhanden. Am Besten eine Lösung mit einer Lampe, einem Bewegungsmelder, einer Zeitschaltuhr, einer Steckdose und einem separaten Schalter.
Fix zum Baumarkt und einen LED-Strahler (aka Halogen-Strahler) geholt - ups, da gab es welche mit Bewegungsmelder = weniger Aufwand und weniger Strippenziehen.
Also Strahler mit Bewegungsmelder mitgenommen, Platz überm Garagentor erkoren und Löcher gebohrt.
1. alte Dübel benutzt, die ich sonst für nix anderes hätte benutzen wollen.
2. Kabel hinter einer Abdeckung verlegt.
3. alte Lampe in der Ecke abgebaut - hmm - das gibt einen doofen Anschluss.
4. altes Kabel in die Garage reingezogen, neues Kabel von außen durch das Bohrloch gesteckt.
5. alte Steckdose mit angerissenem Gehäuse rausgesucht, ebenso einen alten Stecker.
6. großzügig das Kabel abgeschnitten, einerseits den Strahler angeschlossen, andererseits (in der Garage) einen Stecker angeschlossen.
7. alte Steckdose mit weiteren alten Dübeln an der Wand befestigt (ein Dübel dreht im Loch mit - das mache ich nochmal ordentlich, wenn ich ganz viel Lust habe also in echt wohl nie!!!!)
8. Stromführendes = altes Kabel von der alten Lampe mit der Steckdose verbunden.
9. uralte Zeitschaltuhr (auch geerbt) eingestöpselt, Stecker eingestöpselt - Lampe brennt.
10. an der Garagenaußenwand noch zwei Löcher gebohrt und ein Stück Kabelkanal, dass seit 3 Jahren rumgelegen hat verwendet (+ einen alten Dübel und einen neuen, guten - der andere alte Dübel war doch nicht mehr gut), um das Kabel lichtgeschützt hinter die Abdeckung zu führen.
Wow, fühlt sich das gut an.
Nicht nur weil sich jetzt niemand mehr unbemerkt näher kann, weil es sofort taghell wird, sondern auch, weil ich einiges von dem alten Kram aufbrauchen konnte. ;.)
Jetzt überlege ich, ob ich nicht in der Garage einen Bewegungsmelder anbringe, der das Licht anstelle des Schalters anmacht. Es sind sowieso zwei Türen und nur ein Schalter und die Elektrik ist zum Schreien! - Immerhin hat da ein Spezi die grün-gelbe Erdung als Nulleiter verwendet.
Das wollte ich seit Jahren schon mal bessermachen!
Übrigens habe ich noch eine alte Lampe mit einem kaputten Bewegungsmelder über - vielleicht überbrücke ich den Melder und verwende die als normale Lampe. Mal sehen, wo die hinpassen könnte....
Für diese beispiellose Resteverwertung verleihe ich dir einen virtuellen Orden! Nicht schlecht :)
AntwortenLöschenAlte Schrauben hebe ich auch oft auf (und brauche sie überraschenderweise sogar ziemlich häufig), aber rostiges Irgendwas ist mir bisher noch nie untergekommen. Falls doch, kam das direkt in den Mülleimer -.-