Schenken und Geschenke.
Weihnachten ging es um etwas ganz anderes.
Aber reden wir mal über Geschenke.
Die Sinnhaftigkeit von Geschenken ist mir mit rund 10 Jahren abhanden gekommen.
Weihnachten bei meinen Großeltern war zum einen nie sehr lustig, aber ausschlaggebend waren folgende drei Kleinigekeiten:
Ich bekam einen Füller von Fa. XYZ - eine Firma, deren Design ich bis heute nicht leiden kann.
Zu sagen traute ich mich nichts, aber immerhin hat meine Mutter das wahrgenommen und Abhilfe versprochen. Warum darf man über ein Geschenk nicht sagen, dass es einem nicht gefällt?
Es gab Süßigkeiten, die nicht meinen Geschmack trafen - schon damals mochte ich eher Schokolade, die dunkel und leicht bitter ist. Aber Nougat-Baumstamm - das war nix für mich.
Das gab schon blöde Sprüche, mit "geschenkt" und "damals" und "wissen nicht, was gut ist" und so.
Doch am eindrücklichsten waren die Gabentische meiner Großeltern.
Großvater war Chefchirurg. An Geld mangelte es wahrhaftig nicht.
Auch das Haus war komplett ausgestattet, vom bombensicheren Keller über ein topmoderne Küche bis hin zu Gemälden, die Fülle an Büchern und was man sich sonst so vorstellen konnte.
Dennoch gab es Gabentische, die sich fast bogen - vollgepackt mit Sachen, Allerlei, Bücher, Schmuck, Porzellan.
Warum?
Lebten die beiden 364 Tage bescheiden und in Armut, dass sie zu Weihnachten so auffahren mussten? Gab es etwas zu kompensieren? Mein Großvater konnte zumindest das Weihnachtsfest nicht als Geburt Christi feiern - Religion war ihm zuwider und alleine eine Erwähnung konnte großen Ärger nach sich ziehen. Vielleicht war auch das ein Grund dafür, sich mit Geschenken zu bombadieren.
Für meinen Teil habe ich gelernt, wie sinnfrei das Schenken um des Schenkens Willen ist, vor allem, wenn Dinge unterm Weihnachtsbaum liegen, die man sich das ganze Jahr über ohne Kummer leisten kann.
Darum habe ich, wo immer es geht, das Schenken im Gegenseitigen Einvernehmen gestoppt.
Die Kinder bekommen etwas und einige Menschen, bei denen das Schenken Spaß macht.
Schon bin ich mit der Sache fertig.
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