Sonntag, 20. Januar 2013

Seit vier Uhr früh wird zurückgeschossen...

Wir sind eine Müllhalde.
Zumindest scheinen das einige liebe Verwandte zu denken.
Denn wir bekommen regelmäßig das vor die Tür gestellt, was anderswo aussortiert wurde.
"Ihr könnt das doch bestimmt gebrauchen!"
Aber das wird sich jetzt ändern.
Eine rief an und sagte, sie wolle abnehmen und habe ihren Vorratsschrank durchgeforstet, sie würde uns nachher was vorbeibringen. Mein Frau fuhr alle Stacheln aus:
"Was willst du bringen?"
"Dies und das und jenes!"
"Lass es, dass isst hier keiner."
"Aber die Sachen sind noch alle gut!"
"Wir möchten sie nicht. Ende und aus!"
Das war der erste Streich.
Dann kam eine andere und wollte drei Handtaschen von D'ior bei uns abladen - sie wurde mit den Taschen wieder weggeschickt.
Zwei kleine Siege - immerhin haben wir uns vor einem Jahr noch einen ganzen Karton mit allem, was wir auch aussortiert hätten vor die Tür stellen lassen und haben es aus lauter Gutmütigkeit nicht zurückgebracht - wobei wir zumindest schon daran gedacht haben.

Jetzt machen wir also ernst!
Heute und gestern haben wir auf dem Dachboden angefangen:
Kisten mit Flohmarktsachen haben wir durchgesehen, Kartons von Spielzeug wurden im großen Maßstab der grünen Tonne übereignet und auch Bücher haben ihr Leben lassen müssen.
Letztendlich ist das Volumen von rund 5-6 Umzugskartons verschwunden.

Wir sind auf dem Weg. Aber noch lange nicht angekommen.

Stellen wir uns bei jedem Teil die Frage:
Ist es wertvoll?
Ist ein Erbstück?
Hängen Erinnerungen dran?
Funktioniert es noch?
Habe ich es vermisst?
Werde ich es vermissen?
Wusste ich noch, dass ich es habe?
Wer kann es noch gebrauchen? (Die Frage "Kann es noch jemand gebrauchen?" verführt dazu, Sachen zu behalten, die man eigentich auch loswerden sollte! - Stellt man sich eine konkrete Person vor, kann mit der geklärt werden, ob Bedarf besteht - wenn nicht: s.o.!!!)
Hat es Chancen auf dem Flohmarkt/würde ich derartiges kaufen?
...
Diese Liste ist nicht umfassend und vollständig, kann aber helfen, schon einen großen Teil der Dinge zu entzaubern und bei der Entsorgung voranzukommen.
Natürlich darf man nicht jede Frage bei jedem Teil in epischer Breite ausdiskutieren.
Es kann aber bei den Sachen helfen, bei denen man tatsächlich am zweifeln ist.

Der Anfang ist gemacht - wir wollen weiter.

1 Kommentar:

  1. Interessant, das Phänomen kenne ich! Habe letztes und vorletztes Jahr bei zwei Umzügen bzw. "Abrissen" mitgeholfen und dort auch so einiges mitbekommen, was wirklich schön war, weil ich selber noch nicht eingerichtet bin... und nun in der Garage rumsteht. :)

    AntwortenLöschen