Freitag, 28. November 2014

Die Sache mit " 's "

Heute war ein Artikel in der Zeitung, der eigentlich nur Werbung für eine Geschäftsübernahme war.
Ein Teeladen hat einen neuen Besitzer und der Betrieb wird weitergeführt.
So weit, so schön.

Aber ich frage mich, warum man dort Tee's kaufen kann, ob es auch Geschenk'e gibt und Parplätz'e vor dem Haus?
Bezahlt man dort mit Euro oder mit Euro's?
Gibt es noch andere Meinung'en dazu?
Oder können mir Leute Erklärung'en dazu geben, warum den armen Tees einfach das "s" abgeschnitten wird?

Tatsächlich war es nicht ein Tippfehler.
Die "Tee's" wurden viermal erwähnt und jedes Mal wurde ein " ' " benutzt, um das Plural-S abzutrennen.

Das tut dem doch auch weh!

Donnerstag, 27. November 2014

Wasser auf meine Mühlen

Heute war ein kurzer Bericht in der Zeitung, eigentlich kaum mehr, als ein Absatz, wie sehr (hier: im Sinne von "stark") viele (es sind nicht die "sehr vielen Menschen" gemeint) Menschen davon genervt sind, wenn ihr Gesprächsgegenüber alle naselang auf sein Smartphone schielt.
Oder gar nebenbei twittert, whatsappt oder facebookt. Alleine diese Worte lassen einem ja schon die Fußnägel hochklappen.
Aber das Verhalten an sich ist schlichtweg unhöflich.
Doch es nicht nur "die Jugend" die sich so verhält, es sind auch die "Alten", die ja stets über die "Jugend von heute" schimpft.

Wo bleibt sie, die Kultur, das europäische Gut, die Menschlichkeit?

Mittwoch, 26. November 2014

Wo steckt hier der Sinn?

Manchmal kaufen wir uns die Zeitschrift Landlust.
Die hat schöne bunte Bilder, dann und wann ganz interessante Artikel und immer mal wieder ein gutes Rezept, dass unseren Tisch bereichert.

Dies alles täuscht letzten Endes aber nicht darüber hinweg, ein Schickimicki-Journal in den Händen zu halten.
Es wird das Landleben idealisiert, selbst Regen ist romantisch, Steinwege werden mit gepflückten Löwenzahnblüten verschönert und ein Handwerksbetrieb, der erlesene Dinge (zu gepfefferten Preisen) herstellt, wird vorgestellt.
Schickimicki für alle die, die etwas Sehnsucht nach der guten alten Zeit und der heilen Welt haben.

Aber wie gesagt, es lassen sich auch brauchbare Dinge darin finden und zum schmökern und genießen ist die wirklich gut geeignet.

Interessant sind zum Beispiel die Tipps und Trends, was Küche oder Garten anbelangt, da werden mit großem Bild und wenig Text Kleinigkeiten vergestellt, die das Lebnen schöner und manchmal sogar einfacher machen können.
Bei der (vor-???)letzten Ausgabe wurde gezeigt, wie man aus einem alten Marmeladenglas und der Pumpe von einem Einwegseifenspender einen "praktischen Seifenspender für die Küche" basteln kann.
Mit Hammer und Nagel einfach einen Kreis in den Deckel des Marmeladenglases "stanzen" und das Innenteil rausfummeln, Seifenpumpe reinstecken, befüllen zuschrauben und fertig.

Jetzt mal ganz ehrlich: WAS SOLL DAS???
-Das spart kein Geld. Einwegseifenspender aus dem Drogeriemarkt kosten fast noch weniger, als der Nachfüllpack.
-Es bringt keinen Vorteil. Die Seifenpumpe ist und bleibt billig, das Glas muss ebenso befüllt werden, wie jeder andere Seifenbehälter.
-Es ist nicht unbedingt hübscher. Die Plastikseifenspender sind nicht unbedingt hübsch, aber Marmeladengläser sind auch nicht gerade eine Augenweide.
-Man brauch Zeit und Werkzeug, um etwas herzustellen, was weder hübscher, noch praktischer, noch sinnvoller ist.


Wer nun aber dennoch auf den Geschmack gekommen ist und meint, ein Marmeladenglas sei doch schöner, dem rate ich dazu, die Öffnung im Deckel etwa so groß zu machen, dass das Gewinde der Plastikflasche gerade eben durchpasst.
Denn dies Gewinde sollte man dann mit etwas "Kragen" (also einem etwa einen Zentimeter breiten Rand von der Seifenspenderflasche) ab- oder ausschneiden und dann von innen durch das Loch im Deckel stecken, anschließend die Seifenpumpe wie gewohnt aufschrauben.
Durch den "Kragen"  rutscht das Gewinde nicht durch und der Seifenspender sitzt sicher im Deckel - nicht einfach nur auf Kraftschluss reingesteckt, denn das hält nicht lange.
Viel Spaß!

Dienstag, 25. November 2014

Der Countdown läuft

Es sind nur noch wenige Tage bis Weihnachten - heute sind es 29, um genau zu sein - das merkt man auch sehr an den Kindern.
Aufgeregt, gelangweilt, vorfreudig und doch auch schnell gereizt.

Aufgeregt, weil vor Weihnachten immer alle so aufregend ist.
Gelangweilt, weil alle Spielsachen vor dem Fest und der Erwartung auf neues ihren Reiz verlieren.
Vorfreude, auf Geschenke, aufs Verschenken, auf Zeit gemeinsam verbringen, auf Ferien - auf alles schöne, eben!
Gereizt, weil die Zeit einfach nicht läuft. Weil erst Totensonntag vorbei sein musste, bevor geschmückt wird, bevor es Weihnachtssachen gibt, bevor der Advent endlich anfängt.

Am Wochenende werden Kekse gebacken, ich werde mal zwei schöne Sorten zur Auswahl stellen. Ein Pfefferkuchenhaus wird es dieses Jahr nicht mehr geben - die Kinder meinen es täte ja nicht unbedingt nötig (es ist wohl das Alter...).
Vor allem muss ich vorm Wochenende noch etwas basteln, denn Francois bekommt dieses Mal nicht nur einen Adventskalender, sondern auch noch einen selbstgebauten. :-)

Montag, 24. November 2014

ein bisschen Wehmut

Es ist immer ein wenig Wehmut dabei.
Das Kindersteck wird aussortiert, weil es niemand mehr benutzt.
Die DVDs von Rabe Socke verstaubt.
Playmobil ist von heut auf morgen uninterressant.
Schleichtiere wurden erst innig gesammelt und aufgebaut - jetzt sind sie völlig out.

Kinder werden größer, Jugendliche erwachsen, Zeit vergeht.


Freitag, 21. November 2014

Steilvorlage

Beim Aufräumen hatte ich zwei alte Plektren gefunden.
Die lagen halt so rum und ich habe die erstmal in die Hosentasche gesteckt und dann irgendwann im Bad vorm Spiegel deponiert.
Da lagen die jetzt also rund eine Woche, bis Yolande sie entdeckte und fragte: "Warum liegen hier eigentlich diese ...Pletrons?"
Einschub: Schön, das Kind kennt also das Plektron an sich und weiß um seinen Einsatzzweck - alleine der Plural ist unbekannt.
"Die liegen da, damit Du lernst, dass es zwei Plektren sind - ein Plektron, zwei Plektren", antwortete ich ohne zu zögern.
"Die liegen bestimmt nicht deswegen dort!" erwiederte sie halb genervt, halb ungläubig.
"Doch", sage ich, "und siehe, Du hast wieder etwas gelernt!"

Abends habe ich die Plektren eingesteckt und trage sie seitdem wieder in der Hosentasche herum.
Die lagen natürlich deswegen dort, weil ich zu faul war, die gleich wegzuräumen.
Heute Abend muss ich die mal ins Kästchen legen, wo auch die Manschettenknöpfe aufbewahrt werden;
bevor die doch noch in der Waschmaschine landen und dann auf nimmer wiedersehen verschwinden.

Donnerstag, 20. November 2014

Gedanken beim Einkaufen

Wenn ich so durch die Geschäfte bummel, dann habe ich verschiedene Gedanken, einige präsentiere ich mal hier:

Es gibt viele hässliche Puzzles, fette kleine Hunde, puschelige Katzen, Neuschwanstein in extra weiß und langweilige Bilder.
Wirklich hübsche Puzzles sind selten. Es sind 8 Stk.  - Ich besitze sie alle.

Dann gibt es dämliches Spielzeug, überflüssig, ohne Spielwert.
Gespickt mit Ton und Licht, batteriebetrieben und langweilig. Produziert, um entsorgt zu werden.

Auffallen tut mir stets, wenn in einem Geschäft freundliches Verkaufspersonalzugegen ist. Nette Leute, die einem helfen, das gewünschte zu finden, auf einen zugehen, ohne sich aufzudrängen.
Auf das Gegenteil trifft man leider mindestens genauso oft.

Als Messer-Fan gucke ich immer gerne nach schönen Küchenmessern.
Hier fällt mir auf, dass selbst namhafte Firmen neuerding mindere Qualität auf den Markt werfen. Ein Trend, der generell bei Küchengeräten en vogue ist.
Früher waren teurer Geräte auch gut und hielten ein Leben lang.
Heute sind sie oftmals nur teurer als die billigen Geräte, aber nicht besser.

Weihnachtsdeko scheint es nur noch "made in China" zu geben. Selten ist "Made in India" dabei.
Achtet mal drauf.

Zum Schluss noch ein Wort zu (d)englischer Werbung.
Keiner, den ich kenne findet es gut, in englisch umworben zu werden.
Aber anscheinend finden das alle Werbefritzen gut.
Kenne ich jetzt die falschen Leute, oder sind die Fritzen auf dem Holzdampfer?

Dienstag, 18. November 2014

Anstrengend und angeregt

Welche Eltern kennen das nicht?
Das Kind oder die Kinder sind anstrengend.
Es ist nicht an einer einzelnen Sache festzumachen, es sind 1000 Kleinigkeiten.
Die ganze Atmosphäre ist "vergiftet" und es kann unversehens zum großen Knall kommen.

So einen Abend hatten wir letztens auch. Zwei Erwachsene, die jeweils einen anstrengenden Tag hatten und zwei Kinder, die sich kabbelten, anzickten, ärgerten und wieder vertrugen.
Am Abendbrottisch wurde versucht, irgendwie noch das Beste draus zu machen, bis Yolande plötzlich freudestrahlend (und vom Tonfall etwa halb so alt klang, wie sie tatsächlich ist) verkündete:
"Ich bin schon den ganzen Tag so anstrengend!"


Mittwoch, 12. November 2014

Das große Sterben

Landauf, landab ist das große Sterben im Gange.
Kleine, mittlere, große Vereine, alte, neue und alle dazwischen werden von einer Seuche dahingerafft.
Keiner möchte mehr den Vorsitz übernehmen oder es sterben einfach die Mitglieder weg.
Nach Jahren, teils Jahrzehnten des Einsatzes müssen die Alten langsam Platz machen. Immerhin haben viele das Rentenalter schon weit überschritten - nur will keiner die Nachfolge antreten.
Oder die Jungen haben keine Lust mehr auf Reiten, Turnen, Handarbeiten, Feuerwehr, Musik, Gemeinwohl oder was sonst noch was.

Ich weiß, dass mich niemand fragt, aber das ist das Resultat von:
verkürzter Schulzeit,
Fernsehen,
Computerspielen,
Smartphone-Nutzung,
"neue" Medien,
schlechter Erziehung und
zu guter Letzt Stress bei der Arbeit.

Dienstag, 11. November 2014

Als Bogger erkannt...

Am Wochenende war ich einkaufen.
Nur schnell einige Kleinigkeiten.

Da wehte mir der Wind eine Einkaufsliste vor die Füße. Ich hob sie auf und sah eine kurze Liste, sauber geschrieben.
Meine Neugierde war geweckt.
Nachdem ich meine sieben Sachen zum Auto gebracht habe, ging ich wieder in den Laden und habe genau die Sachen gekauft, die auf der Liste stande.
Wer das wohl war?
Was der (oder die??) damit wohl wollte.
Sind es Dinge mit denen ich etwas anfangen kann?
Was kann ich daraus kochen?

Ein wundervoller Blogeintrag entspann sich vor meinem inneren Auge und ein selten gekanntes Hochgefühl durchflutete meine Venen.

An der Kasse warf die Kassiererin einen Blick auf meine Schätze, sah den Einkaufszettel in meiner erregt zitternden Hand und blickte mich dann mit ihren leicht glasigen Augen an:
"Na, auch ein Blogger?" fragte sie fast amüsiert, eher aber etwas müde.
"Ja, woher...?"
"Sie sind der Vierte, der mit diesem Zettel hier auftaucht."
Ich zahlte und ging ernüchtert meines Weges.

Montag, 10. November 2014

Gonzales, Amigo!

Vor einiger Zeit hat ein Musikhaus damit geworben, kostenfrei zwei Saxophon-Blättchen zu verschicken.
Man brauche lediglich ein Formular auszufüllen, Blattgröße und -stärke anzugeben und bekäme dann Probeblättchen zugeschickt.

Tolle Sache, da habe ich das einmal für mich ausgefüllt (ich bevorzuge weiche Blätter) und Yolande hat es auch abgeschickt (sie bevorzugt harte Blätter).

Nach kurzer Zeit hatte ich meine Blättchen, die wirklich schön zu spielen sind und gut klingen.
Yolande bekam eine E-Mail, es wären so viele Anfragen gekommen, dass es länger dauern würde, alle Wünsche zu bedienen (zwischen dem verschicken von ihrer und meiner Anforderung lagen nur rund 3 Stunden).

Seit etwa einem Monat habe ich meine Blätter und wir hatten die Sache schon als "wird wohl doch nix mehr" abgehakt - jetzt kamen ihre Blättchen doch noch.

Tolle Sache! Versprechen gemacht und gehalten!

Daher verlinke ich hier einmal das Musikhaus und ich kann die Blätter von Gonzales nur empfehlen!
Wir haben die "Local 627 Jazz" gewählt. Ich werde mir bei Gelegenheit weitere holen!

Samstag, 8. November 2014

Ich stehe im Wald...

... heute den ganzen Tag!
Zum Glück soll es gutes Wetter werden.

Rängtängtäng - ich mache einen Motorsägen-Schein.

Vielen lieben Dank dem wunderbaren Menschen, der mir das zum Geburtstag geschenkt hat!

Freitag, 7. November 2014

Zeitumstellung

Wie jedes Jahr möchte ich mal über die doofe Zeitumstellung meckern.
Ich mag sie nicht.
Mein Biorhythmus kommt immer völlig aus dem Takt.
Ganz zu schweigen davon, dass es nach zwei Wochen morgens wieder dunkel ist und abends schon dunkel ist, wenn man dann wieder nach Hause kommt.
Also wo bleibt denn da die Einsparung.

*kopfschüttel*

Donnerstag, 6. November 2014

Kinderwitze

Ein wirklich guter Witz aus Kindermund ist mir im Gedächtnis geblieben:
Wie heißt ein weißes Mamut?

Helmut!

Einfach, guter, ehrlicher Humor.
Den hintergründig oder feinsinnig zu nennen, wäre schon sehr stark übertrieben.

Jetzt habe ich den im Kreise von einigen Kollegen erzählt – die spontane
Reaktion reichte von lautem Lachen bis hin zu Kopfschütteln (war wohl doch nicht witzig genug) – verstanden haben es aber alle.

Bis auf eine Kollegin, der sowieso nachgesagt wird, zum Lachen in den Keller zu gehen.
Ihr Kommentar hierzu: „Soll ich jetzt darüber lachen, oder erklärt mir das jemand.“

Nichts ist so unwitzig, wie ein Witz, der erklärt werden muss.

„Darauf soll man auch erstmal kommen!“ war ihre Reaktion nach ihrer Aufklärung.

Auch wenn es etwas boshaft klingt – ihre Nichtverstehen war das Witzigste von allem.

Mittwoch, 5. November 2014

Nachtrag

Was die Zamonien-Reihe noch zusammenhält, ist das geheimnisvolle "Zamonin" (oder heißt es "Zamomin" - ich müsste das jetzt nachgucken).
Eine Art denkendes Gestein.
Hang zum Größenwahn, mit telepathischen Kräften ausgestattet und immer auf der Suche nach der absoluten Macht.

Ich glaube, es kommt in jedem der Bücher vor und wenn es nur beiläufig erwähnt wird.

Dienstag, 4. November 2014

Montag, 3. November 2014

Immer die gleiche Masche...

... und doch erfolgreich.

Wenn man keinen langen Roman wie Thomas Mann schreiben kann, aber sich nicht in die engen Grenzen von Kurzgeschichten pressen mag, dann bleibt nur ein Kunstgriff.
Besser mehrere von denen. Edgar A. Poe hat in seiner Erzählung über A. Gordon Pym seitenweise Material über Segeln, Flora und Fauna einfließen lassen, um der story etwas mehr Fleisch zu geben. Daniel Kehlmann hat sein Werk "Ruhm" aus verschiedenen Kurzgeschichten zusammengestückelt, die teils realistisch, teils phantastisch waren und sich doch alle irgendwie ergänzten und bedingten.

Walter Moers hat tatsächlich eine ganze Reihe von Büchern veröffentlicht, die nach o.g. Muster zusammengesetzt sind.
"Die 13 1/2 Leben des Käptn B." sind etwa 14 Geschichten, die durch den Protagonisten B. in Form einer rückblickenden Ich-Erzählung zusammengehalten werden.
Auffallend sind die Poe'schen Einwürfe und Erklärungen, die hier aus dem Lexikon Abdul Nachtigallers entnommen sind (natürlich auch von Moers geschrieben). Ließe man diese weg, wären viele Ereignisse, die Käptn B. ereilen völlig unverständlich - ein geschickter Kunstgriff, also! Das Buch wäre aber auch etwa ein Drittel dünner. Ein weiteres Drittel ließe sich einsparen, wenn Aufzählungen und Essensbeschreibungen gestrichen würden.
Tatsächlich ergeht sich Moers in seitenlangen Aufzählungen von Farben, Kunstformen, Lebewesen, Fachgebieten, Ereignissen - egal was.
Natürlich alles rein zamonisch und - zumindest beim ersten Lesen - sehr amüsant. Spätestens wenn man ein Buch ein drittes Mal zur Hand nimmt, wird es aber dröge, weil der Fortgang der Handlung in die Länge gezogen wird.

Bei "Ensel und Kretel" wird die dürftige Geschichte durch die "Mythenmetz'schen Abschweifungen" einigemaßen interessant aufgebläht, wobei das Finale im Hexenhaus doch sehr an Tim Burtons "Hansel and Gretel"-Verfilmung erinnert.
Die halbe Biographie über Mythenmetz dient anscheinend auch nur als Seitenfüller und Fingerübung.

"Der Schreckenmeister" ist eine schlichte Nacherzählung im "Zamonien"-Gewand und auch hier fällt wieder der Hang zur Aufzählung und zum Essen auf.
Ein zentrales Thema in der Zamonien-Reihe.
Übrigens das schwächste dieser Bücher - falls mich jemand fragt.

Bevor ich zum Höhepunkt der zamonischen Literatur komme, noch die "träumenden Bücher":
Der erste Band (Stadt der...) ist wirklich gut. Spannend, voller Anspielungen und Anagramme. Tatsächlich ein schönes Stück Arbeit.
Der zweite Band (Labyrint der...) ist eine Inhaltsangabe des ersten Bandes mit nur wenig neuen Inhalten. Ein müder Abklatsch, ideenlos, langatmig und unnötig.

Doch jetzt kommt der Hammer:
RUMO
Wird manchmal auch als Bildungsroman beschrieben - hat zumindest auch das Ausmaß eines "Zauberbergs" und ist genauso kein Bildungsroman!
Denn Rumo ist am Ende des Buches weder geläutert noch weiser noch sonstwie gebildeter als zu Beginn; während Hans Kastrop am Ende des Buches geläutert und weiser als zuvor in den Kampf zieht und vermutlich stirbt  damit ist dann halt auch alle Bildung dahin.

"Rumo" hat eigentlich auch nur eine recht lineare Handlung, die durch eingeworfene Geschichten um ein vielfaches aufgeblasen wird.
Diese Geschichten erklären einerseits und illustrieren andererseits.
Durch das hervorgehobene  Einwerfen mit "Unterüberschrift" am Blattrand werden langatmige Überleitungen und komplizierte Rückblenden oder Nebenhandlungsstränge vermieden.
Doch auch hier fallen die endlosen Aufzählungen auf, die man bei einem erneuten lesen am Besten überspringt. Wieder wird auf Essen viel Wert gelegt. Rumo ist weder ein begeisterter Esser, noch beteiligt er sich am allgemeinen erzählen. Er ist somit nicht nur der Namensgeber für den Roman, sondern auch der personifizierte Kontrapunkt zu den anderen endlos plaudernden Protagonisten.
Besonders witzig sind die drei Schrecksen, die Rumo die Vergangeheit und die Zukunft voraussagen, diese sind wohl aus Macbeth entlehnt.

Abschließend kann ich hierzu nur sagen, dass Rumo der überzeugenste, dichteste und düsterste Roman ist. Eindeutig nichts mehr für Kinder.
Eine Verfilmung von Tim Burton wäre nur nach Kürzung als FSK 16 zulässig...

Meine Empfehlung: Lest Zamonien-Bücher mehrmals und lasst ab dem zweiten Lesen alles unnötige aus! Nehmt einen Bleistift und malt in den Büchern herum.
Löst die Anagramme und verschönert die Zeichnungen. :-)

Trotz der angesprochenen Schwächen sind die Bücher ein Labsal gegenüber den ewig gleichen Krimis, Thriller, Liebesschnulzen und Kochbücher vom Fließband. 

Samstag, 1. November 2014

Wurmbefall

Ein Ohrwurm an sich ist schon schlimm genug, denn der dreht sich und wendet sich und man wird ihn nur schwer wieder los.
Jetzt habe ich mir aber einen Ohrwurm eingehandelt, der es in sich hat.

Nicht nur das Lied an sich mag ich nicht, es ist auch noch die Baritonsaxophon-Stimme, die ich beim Musikzugspiele.

Wenn ich jetzt noch verrate, um welches Lied es sich handelt, ist
mit weitgefächertes Mitleid sicher:

ATEMLOS